Schlacht um Rakka

Bewohner sind in “tödlichem Labyrinth” gefangen

Ausland
23.08.2017 19:31

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sieht die verbliebenen Zivilisten in der umkämpften nordsyrischen Stadt Rakka in Todesgefahr. Die Bewohner seien in einem "tödlichen Labyrinth" gefangen, warnte Amnesty-Vertreterin Dontella Rovera am Donnerstag. Tausende Zivilisten stünden in der bisherigen Hochburg der Dschihadistenmiliz IS "unter Beschuss von allen Seiten".

Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) kämpfen sich seit Wochen bei der Rückeroberung Rakkas vom Islamsichen Staat voran. Das kurdisch-arabische Bündnis wird dabei von der US-geführten Anti-IS-Koalition unterstützt.

Rovera forderte, die SDF und die US-Streitkräfte müssten ihre Bemühungen verstärken, um die Zivilisten vor "blinden und unverhältnismäßigen" Luftangriffen zu schützen und Fluchtwege zu schaffen.

Bis zu 25.000 Zivilisten in Stadt gefangen
Bisher haben die SDF-Einheiten rund 60 Prozent der Stadt erobert. Die Dschihadisten hatten die Stadt am Euphrat Anfang 2014 eingenommen und zu ihrer informellen Hauptstadt in Syrien gemacht. Nach UN-Schätzungen sind noch bis zu 25.000 Zivilisten in der Stadt. Die Anti-IS-Koalition verstärkte zuletzt ihre Luftangriffe. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden dabei seit dem 14. August fast 170 Zivilisten getötet.

Amnesty forderte eine unabhängige Prüfung von Berichten zu zivilen Opfern. Die Menschenrechtsorganisation kritisierte, dass die Anti-IS-Koalition selbst derartige Vorwürfe nicht vor Ort prüfe und keine Augenzeugen befrage. Die meisten Berichte würden als "unglaubwürdig" abgewiesen; die Koalition gebe an, dass Zivilisten nur 0,3 Prozent der Toten bei den Angriffen ausmachen würden.

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