Vorfall in Leoben

Nach Polizei-Übergriff: Jetzt spricht die Frau

Steiermark
22.08.2017 16:48

Jetzt erhärtet ein Video den Verdacht, dass in der Nacht zum 5. Mai auf dem Leobner Hauptplatz eine Passantin von einem Polizisten niedergestoßen wurde. Das Video zeigt aber auch, dass die Frau, bevor es zum Übergriff kam, die Uniformierten offenbar aufhalten wollte. Warum, das erklärte die 47-Jährige der "Krone".

Sie dürfte eine Amtshandlung falsch interpretiert haben."Ich war in den Innenstadt und hab’ drei oder vier weiße Spritzer getrunken", so die Frühpensionistin, "ich bin dann heimgegangenen und auf dem Hauptplatz den beiden Polizisten begegnet".

Die Uniformierten führten gerade in einem Lokal eine Amtshandlung durch, die die Obersteirerin offenbar falsch interpretierte: "Ich hab’ geglaubt, der eine Beamte steht im Eck und amüsiert sich, und der andere befindet sich gerade vor einem Musikautomaten."

"Ich war kurz bewusstlos"
In Wahrheit wartete ein Polizist im Lokal, während sich sein Kollege auf einem Monitor ein Überwachungsvideo ansah. Als die Uniformierten gegen 1.30 Uhr das Lokal verließen, stellte sich ihnen die Frau in den Weg.

"Ich hab’ den Jüngeren der beiden gefragt, ob er an’gsoffen ist", schildert die Obersteirerin: "Daraufhin sind die Polizisten weggegangen. Also hab’ ich die Polizei angerufen und gebeten, Vorgesetzte sollen kommen und ihren Mitarbeiter auf Alkohol überprüfen."

Laut ihren Angaben wollte die 47-Jährige den ihr verdächtigen Polizisten aufhalten, "denn sonst hätte mir ja keiner geglaubt". Dabei kam es zum Übergriff, Der Uniformierte stieß die Frau zu Boden: "Ich hab’ eine Wunde am Hinterkopf erlitten und war kurz bewusstlos."

Obersteirerin bekam 250 Euro Strafe
Die Erhebungen gegen die Beamten sind noch nicht abgeschlossen. Sie wurden allerdings Dienstagabend mit sofortiger Wirkung vorläufig vom Dienst suspendiert.

Umso verwirrender ist es für die Steirerin, dass sie am Montag eine Strafverfügung über 250 Euro bekam - Verletzung der Grundsätze der Schicklichkeit, aggressives Annähern an einen Polizisten.

Manfred Niederl, Kronen Zeitung

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