In antiker Stadt

Putin will “russisches Mekka” auf der Krim bauen

Ausland
21.08.2017 16:15

Russlands Staatspräsident Wladimir Putin hat sich für die Schaffung eines "russischen Mekka" auf der 2014 annektierten ukrainischen Halbinsel Krim ausgesprochen. In der antiken Tempelstadt Chersones an der Südwestküste der Krim müsse ein "russisches Mekka" errichtet werden, sagte er am Montag bei einem Besuch in dem dortigen Museum.

Ausschlaggebend für diese Idee sei, dass dort ein russischer Nationalstaat und die russische Nation begründet worden seien - und nicht, dass dort 988 Fürst Wladimir getauft wurde. "Dieser Ort hat eine einzigartige Bedeutung für unseren Staat und unser Volk", wurde Putin von der Nachrichtenagentur Interfax zitiert. Nähere Angaben über die Art der geplanten Stätte gab es zunächst nicht.

Christentum förderte Modernisierung
Historiker streiten, ob der Kiewer Großfürst Wladimir tatsächlich in Chersones getauft wurde. Einer Überlieferung nach nahm er am 28. Juli 988 das Christentum nach byzantinischem Ritus an. Als sicher gilt hingegen, dass der Herrscher der Kiewer Rus, des gemeinsamen Vorläuferreiches Russlands, der Ukraine und Weißrusslands, das Christentum zur Staatsreligion machte. Das Ostslawenreich erfuhr danach einen Modernisierungsschub.

Antike Tempelstadt wurde 2013 zu Weltkulturerbe erklärt
Putin hatte bereits im März 2014 die international kritisierte Annexion der Krim religiös begründet. Für Russland habe die Krim eine so "heilige Bedeutung wie der Tempelberg in Jerusalem für jene, die sich zum Islam oder dem Judentum bekennen", sagte er im Dezember 2014 in seiner jährlichen Rede an die Nation. Chersones war zuerst eine griechische und später eine byzantinische Kolonie. 2013 erklärte die Weltkulturorganisation UNESCO die Ruinen des antiken Ortes zum Welterbe.

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