Wie geht es weiter?

Zweiter Unfall in der “Begegnungszone”

Kärnten
18.08.2017 16:37

Mehr als ein Jahr ist es her, dass am Neuen Platz in Klagenfurt Zebrastreifen weggefräst und Ampeln abgeschaltet wurden. Während die FPÖ gern Hinweistafeln aufstellen will, will die SPÖ erst ein externes Verkehrsbüro beauftragen, um ein Konzept auszuarbeiten. Mitten in der Diskussion ereignete sich am Mittwoch wieder eine Kollision. Es war bereits der zweite schwere Unfall dieses Jahres. In beiden Fällen waren die Lenker nicht ortskundig.

Am 12. Dezember gab es den ersten Unfall: Eine Fußgängerin (69) aus Klagenfurt wurde von einem Lenker aus Bleiburg angefahren, als sie die Straße vor einem Modehaus überqueren wollte - genau an jener Stelle, wo einst ein Zebrastreifen war. Die Frau musste mit der Rettung ins Unfallkrankenhaus eingeliefert werden.



Der zweite Unfall am Mittwoch (16. August): Kurz nach 10 Uhr krachte es bei der Kreuzung neben dem Hofbräu - dort, wo bis zum Vorjahr eine Ampelregelung war. Ein Pkw-Lenker aus Tirol war mit einem Linienbus zusammengestoßen. Der Mann (25) und seine Beifahrerin (25) wurden dabei leicht verletzt. Sie mussten mit der Rettung in das UKH gebracht werden.


Beide Unfalllenker waren offenbar nicht ortskundig.

Die Diskussion um die Verkehrsregelung am Neuen Platz wird damit verschärft. Seit Juni 2016 (!) debattieren die Parteien bereits, wie es nach dem raschen Wegfräsen der Zebrastreifen und dem Abdrehen der Ampeln weitergehen soll.

Im Mai hatte die FPÖ ein erstes Konzept für eine "Begegnungszone" mit 20 Hinweistafeln und einem Tempolimit von 20 km/h vorgelegt, was von SPÖ und ÖVP abgelehnt wurde, da es sich nur um eine "Skizze" handeln würde, die nicht beschlussfähig sei, so die Argumentation.

Die FPÖ tobt. "Hätten die anderen Parteien unseren Antrag nicht blockiert, wäre doch schon längst alles fertig", so Straßenbaureferent Christian Scheider.

Die SPÖ will dennoch erst im Herbst ein externes Verkehrsbüro mit der Erstellung eines "fundierten Konzeptes" beauftragen. "Wir brauchen etwas am Tisch, das Hand und Fuß hat", so Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz.

Dann soll der Platz auf beiden Seiten zu einer Begegnungszone mit entsprechender Asphaltmarkierung umgebaut werden. "Dann braucht man auch keine 20 Tafeln aufstellen."

Dass die Stadt aufgrund der fehlenden Einigung für den Unfall von Mittwoch haftbar gemacht werden könnte, glaubt Mathiaschitz nicht. "Es gilt ja weiter die Rechtsregel - auch wenn es noch keine verordnete Begegnungszone ist."

Wie ist Ihre Meinung? Wie soll es jetzt am Neuen Platz weitergehen? Jetzt mitmachen bei der "Krone"-Umfrage:



von Christian Rosenzopf, "Kärntner Krone"

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