Heftige Regenzeit

Flut und Erdrutsch in Sierra Leone: Über 350 Tote

Ausland
15.08.2017 09:10

Im westafrikanischen Sierra Leone sind bei einer Überschwemmungskatastrophe mehr als 350 Menschen ums Leben gekommen - darunter auch etwa 100 Kinder. Allein in der Hauptstadt Freetown wurden nach Angaben des Roten Kreuzes bis zum Montagnachmittag über 310 Tote gezählt. Die Rettungsdienste rechnen mit einem weiteren Ansteigen der Opferzahlen, der Katastrophenschutz sprach von vermutlich 2000 Obdachlosen.

Die alljährliche Regenzeit entwickelte sich zur Katastrophe: Die Opferzahlen bei dem Erdrutsch und Überschwemmungen in Freetown waren von zunächst 18 Toten rasant auf mehrere Hundert Todesopfer angestiegen. "Es ist wahrscheinlich, dass Hunderte tot unter dem Geröll liegen", so Vizepräsident Victor Foh. In über 1000 verschütteten Häusern würden die weiteren Opfer befürchtet.

Der Erdrutsch ereignete sich bei dem Ort Regent in der Nähe der Hauptstadt Freetown, als nach heftigen Regenfällen Teile eines völlig aufgeweichten Hügels abbrachen.

Rettungskräfte versuchten in einem Wettlauf gegen die Zeit, Opfer zu bergen und Verschüttete aus dem Erdreich zu befreien. "Die Gegend ist sehr katastrophengefährdet", sagte Rotkreuz-Sprecher Abu Bakar Tarrawellie. "Es besteht noch immer eine Gefahr für die Anrainer." Daher ermutige das Rote Kreuz die Menschen, die Gegend zu verlassen.

Die schlechte Bauweise vieler Gebäude dürfte zur hohen Zahl der Todesopfer beigetragen haben. Auch mehrstöckige Gebäude stürzten aufgrund des Hochwassers ein.

Hügel bricht durch Wassermassen ab
Auf Bildern örtlicher Medien war zu sehen, wie Menschen bis zum Bauch im Wasser standen und versuchten, die überspülten Straßen von Freetown zu überqueren. Medienberichten zufolge brach im Stadtteil Regent infolge des massiven Regens ein Teil eines Hügels ab.

Die Hauptstadt des ehemaligen Bürgerkriegslands Sierra Leone mit ihren etwa einer Million Einwohnern liegt auf einer Halbinsel neben einer Flussmündung. Die Stadt, die aufgrund ihrer hohen Niederschläge als einer der feuchtesten Orte der Welt gilt, verfügt zudem nur über ein ungenügendes Infrastruktursystem. Viele Straßen sind nicht asphaltiert, sodass sie sich bei Regen in Schlammwege verwandeln. Die Regenzeit beginnt im Mai und endet im November.

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