Rückenmarkschwellung

Spitals-Odyssee nach Unfall mit dem Fahrrad

Oberösterreich
13.08.2017 08:01

Eine Reise durch vier Linzer Krankenhäuser musste ein Mühlviertler (58) nach einem Sturz beim Radfahren mitmachen, bis seine schwere Halswirbelsäulenverletzung endlich operiert werden konnte. Reinhold B. hatte Glück. Nach dem Eingriff kann er jetzt seine Arme und Beine wieder bewegen, die Prognosen sind optimistisch.

Der Unfall hatte sich am 28. Juli um 15.10 Uhr auf einem Feldweg in Sankt Peter am Wimberg zugetragen. Reinhold B. war mit seinem Mountainbike gestürzt und reglos liegengeblieben. Eine Zehnjährige sah das und verständigte sofort ihre Eltern. Ihr Vater und Opa führten bis zum Eintreffen des Notarztes Reanimationsmaßnahmen durch, die Wiederbelebungsversuche des Mediziners zeigten schließlich Erfolg.

Zuerst Schwestern, dann Elisabethinen
Der bewusstlose B. wurde mit dem Helikopter ins Spital der Barmherzigen Schwestern nach Linz geflogen. Dieses hatte Aufnahme. Da die Mediziner von einer Herzerkrankung ausgingen, wurde B. noch am selben Tag ins Krankenhaus der Elisabethinen überstellt, weil es dort auch eine Herzkatheter-Station gibt.

Auch im UKH keine Hilfe
B. wurde stabilisiert, doch nach der Aufweckphase stellte sich heraus, dass er starke Lähmungserscheinungen hat, Arme und Beine nicht mehr spürt. Die behandelnden Ärzte kontaktierten ihre Kollegen im UKH, die dazu rieten, den 58-Jährigen zu ihnen zu bringen. Nach der Aufnahme des Mühlviertlers warfen die UKH-Mediziner aber rasch wieder das Handtuch und ließen den Patienten in den Neuromed-Campus überstellen.
Grund: B. hatte eine Rückenmarksschwellung.

OP im Neuromed-Campus
Im Neuromed-Campus konnte der schwer Verletzte erfolgreich operiert werden. Jetzt kann er seine Arme und Beine wieder bewegen.
Dass B. mit seiner Verletzung aber von den Elisabethinen nicht sofort zu den Spezialisten in den Neuromed-Campus überstellt worden ist, verwundert.
"Im Nachhinein kann man immer klüger sein", sagt Stefan Meusburger, medizinischer Chef der Elisabethinen. Dem Patienten sei kein Nachteil entstanden.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

Kommentar von Jürgen Pachner:
Hoffentlich kein Konkurrenzdenken

Der Fall von Reinhold B. hat ein glimpfliches Ende gefunden, hätte aber ganz anders ausgehen können.Bei Rückenmarksschwellungen steht es meist auf der Kippe, ob diese behoben werden können. Dass jeder Transport in einem solchen Zustand einem Hasardspiel gleichkommt, scheint klar. Dass B. nicht querschnittgelähmt bleibt, ist den Spezialisten im Neuromed-Campus zu verdanken, wo auch Oberösterreichs einzige Neurochirurgie statuiert ist.
Warum die Ärzte der "Liesln" aber nicht sofort dort angeklopft und warum ihre UKH-Kollegen den Patienten aufgenommen haben, ist schwer nachvollziehbar und hat hoffentlich nichts mit kleinlichem Konkurrenzdenken zu tun!

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