Verbote vergebens

Der Kampf gegen illegales Glücksspiel

Nachrichten
05.10.2017 05:59

In Wien besteht seit Anfang des Jahres 2015 ein Verbot für das kleine Glücksspiel. Rund 900 Lizenzen von Automaten in Spielhallen, Lokalen und Tankstellen wurden damals entzogen. Doch trotz Totalverbot in einigen österreichischen Bundesländern floriert das Automatenglücksspiel weiterhin - illegal. Behördlich wird dagegen scharf vorgegangen, doch finden Anbieter immer wieder Wege, um die unverändert hohe Nachfrage zu bedienen. Schlussendlich mit schweren Folgen für die Spieler.

Suchtexperten stehen dem Verbot des kleinen Glücksspiels mehr als skeptisch gegenüber. Die Mehrheit spricht sich gegen ein Totalverbot aus - Monitoring der Spieler und eine Kanalisierung des Angebots seien eher gefragt. Auch dämme die Verringerung des legalen Angebots die Zahl der Spielsüchtigen nicht ein. Süchtige würden in illegale Bereiche ausweichen, Verbote seien demnach nur eine Direktförderung für diese Spielangebote.

Menschen, die spielen wollen, tun dies nun häufig bei ungesetzlichen, dubiosen Anbietern. Diese verfügen jedoch über keine Genehmigungen, im Gegensatz zu zugelassenen Betreibern wie z.B. ADMIRAL - welcher strengen Auflagen und Regulationen unterliegt und Spielern Schutz und Zugangskontrollen gewährleistet.

Der Spieler selbst kann nur verlieren
Illegale Betreiber hingegen arbeiten außerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Sie verstecken sich hinter abenteuerlichen Firmen- und Domain-Konstruktionen und bieten keinerlei Spielerschutz. Sie allein sind die Nutznießer dieser illegalen Spielhöllen, die seit Inkrafttreten des Automatenspiels den Markt unterwandern. Die Anbieter bedienen sich überdies der Angstmache und streuen gezielt Falschinformationen (z.B. eine Anbindung ans Finanzamt wäre aus Gründen drohender Transparenz zum Nachteil der Spieler und könne darum nicht forciert werden). Letztlich sind deren Angebote jedoch nur für die Anbieter selbst lukrativ. Der Spieler selbst kann, ohne jeglichen (Spieler-)Schutz, nur verlieren.

Mit welchen Folgen sind Spieler konfrontiert?

  • Keine Zugangskontrollen: Der Kinder- und Jugendschutz werden von illegalen Spieleanbietern nicht beachtet
  • Kein Spielerschutz: Auf- bzw. anfällige Spieler erhalten keinerlei Hilfe oder Betreuung
  • Niedrige Gewinnquoten, große Manipulationsgefahr durch "Internet-ferngesteuerte" Auszahlungsquoten
  • Keinerlei Beschränkung des Spieleinsatzes, hohes Verlustrisiko
  • Gewinnauszahlungen werden verweigert, Geräte nach Belieben abgeschaltet
  • Es gibt keine Sperrmöglichkeiten von Spielern
  • Keine Anbindung an das Bundesrechenzentrum zur Kontrolle der Spielprogramme
  • Es besteht große finanzielle Gefahr durch Wucher mit Geldverleih

Die Politik ist gefordert, passende Rahmenbedingungen zu schaffen, damit der Vollzug - also das Vorgehen der Exekutive gegen diese kriminellen Strukturen - besser und effizienter funktioniert.

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