Trotz Krisen

Mehr Umsatz: Türkei und Brexit lassen TUI kalt

Reisen & Urlaub
17.08.2017 07:28

Der deutsche Reisekonzern TUI profitiert trotz Türkei-Krise und Brexit-Wirbel stärker von der Urlaubslust der Europäer. Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni legte der Konzern bei Umsatz und operativem Gewinn deutlich zu. Zudem werden höhere Preise und steigende Urlauberzahlen verzeichnet.

In den Monaten April bis Juni ging es bei TUI im laufenden Geschäft kräftig aufwärts. Der Umsatz stieg dank Wechselkursen und des späten Ostertermins im Vergleich zum Vorjahr um knapp 13 Prozent auf rund 4,8 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (Ebita) der fortgeführten Geschäftsbereiche legte um 38 Prozent auf fast 222 Millionen Euro zu. Vor allem die Kreuzfahrtsparte und die konzerneigenen Hotels und Clubs wie "Riu" und "Robinson" warfen mehr ab.

Verkauf von "Travelopia" sorgt für Gewinneinbruch
Unterm Strich musste der Konzern jedoch einen Gewinneinbruch um 45 Prozent auf 48 Millionen Euro verbuchen. Grund war der Verkauf der Spezialreise-Sparte "Travelopia", die der Konzern nur mit einem Buchverlust losgeworden war. Der lukrative Verkauf von Anteilen an der Container-Reederei Hapag-Lloyd konnte dies nicht wettmachen. TUI hat sich nach fast zwei Jahrzehnten von der Beteiligung an der Container-Reederei getrennt. Ein Teil des dabei entstandenen Buchgewinns geht aber erst im laufenden Geschäftsquartal ins Ergebnis ein.

Spanien und Griechenland gleichen andere Rückgänge aus
Für den laufenden Sommer verzeichnet TUI bisher vier Prozent mehr Buchungen als vor einem Jahr. Der Umsatz liegt wegen höherer Preise insgesamt sogar acht Prozent höher. Die starke Nachfrage nach Urlaub in Ländern wie Spanien und Griechenland gleiche den erneuten Rückgang in der Türkei aus, hieß es. Auch für die Kapverden, Kroatien, Italien, Bulgarien und Fernziele wie die Karibik verzeichnet der Konzern höhere Urlauberzahlen.

Briten reisefreudig, Türkeiurlaube schwach gebucht
Die Briten lassen sich trotz des schwachen Pfund nicht vom Reisen abhalten. Zudem verdiene TUI verdiene an den in Großbritannien verkauften Reisen im Schnitt mehr als in allen anderen Ländern. Die Türkei hingegen leidet unter der Verunsicherung der Urlauber nach den Terroranschlägen, dem Putschversuch aus dem vergangenen Jahr und den politischen Spannungen zwischen der türkischen Regierung und europäischen Ländern wie Deutschland. Laut TUI werden die Türkei und die ebenso krisenbehafteten Länder Nordafrikas bei den Kunden aber im Last-Minute-Geschäft wieder beliebter.

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