Trotz Aufstieg

Kaum spielerische Steigerung bei der Austria

Sport
03.08.2017 11:46

Ein in allen Bereichen hitzig ausgefallener Auftritt in Zypern hat für die Austria noch zum Happy End gereicht. Als ruhmreich wird das 2:1 bei AEL Limassol und der damit verbundene Aufstieg ins Play-off zur Europa League nicht in die Klubgeschichte eingehen. Hauptsache gewonnen lautete die Quintessenz. Steigerungspotenzial scheint bei den "Veilchen" nach wie vor zur Genüge vorhanden.

"Hauptsache weiter, das ist das Wichtigste", war nicht nur das Resümee von Raphael Holzhauser. Der Spielmacher bewahrte in einer aufgeladenen Atmosphäre im Stadion von Larnaka die Ruhe und brachte die Austria per Foulelfmeter in Führung. Das Vorspiel zum 1:0 hatte es in sich. Die Austrianer wurden vom kasachischen Referee Artjom Kuchin in die Kabine geschickt, als nach Rot für Limassols Kapitän Marcos Airosa Gegenstände Richtung Gästebank flogen. Austria-Trainer Thorsten Fink erschien nach Schlusspfiff mit beflecktem Hemd. "Ich habe einen Kaffeebecher abbekommen, auch einige Spieler wurden beworfen", sagte der Deutsche.

An seiner Elf sei die rund viertelstündige Unterbrechung ebenso wie die feindselige Stimmung im Stadion nicht spurlos vorüber gegangen. "Wir haben uns aus dem Rhythmus bringen lassen", meinte Fink. Mit einem Mann mehr und der Führung im Rücken agierten die Austrianer verunsichert, brachten offensiv wenig zustande und sich selbst völlig unnötig in die Bredouille. Nach einer Stunde leistete sich Torhüter Osman Hadzikic noch dazu einen folgenschweren Patzer zum 1:1. Erinnerungen an Pilsen wurden wach.

Keine Leistungssteigerung
Dass die Austria nach wie vor noch nicht wirklich in der Saison angekommen ist, war auch auf Zypern augenscheinlich. Einige Akteure laufen weiter ihrer Form hinterher, dazu fehlt vorne ohne den abwanderungswilligen Larry Kayode die Durchschlagskraft. Der dieses Mal anstelle von Kevin Friesenbichler in der Spitze aufgebotene Christoph Monschein konnte sich nicht ins Szene setzen, der Neuzugang bekam aber auch kaum brauchbare Bälle. Sich bietende Chancen auf Konter wurden durch Ungenauigkeiten verspielt. "Das ist das einzige, was ich der Mannschaft vorwerfen muss", sagte Fink.

Immerhin: Das "Minimalziel" Play-off wurde erreicht. Mit diesem wurde budgetiert, alles darüber hinaus sind Zusatzeinnahmen. Die letzte Phase um den Einzug in die Gruppenphase wird Freitag (13.00 Uhr) in Nyon ausgelost. Die Austria könnte als ungesetzte Mannschaft in den Töpfen landen. Vor die Wiener gereiht ist nun beispielsweise Salzburg nach dem Aus in der Champions-League-Quali. Auch Ajax Amsterdam, Ludogorez Rasgrad, Dynamo Kiew oder Legia Warschau erwischte es, sie stehen in der Setzliste vor der Austria. Entschieden wird die Setzung am Donnerstagabend in den übrigen Europa-League-Rückspielen.

Das Play-off-Hinspiel geht in zwei Wochen in Szene, bis dahin warten auf die national noch auf den ersten Zähler wartende Austria harte Ligaspiele gegen Rapid und den LASK. Das Prestigeduell mit dem Erzrivalen steht Sonntag an. Die Leistung gegen Limassol stimmt zwar nicht unbedingt zuversichtlich, die Beteiligten bauen nach dem ersten Saisonsieg aber auf den psychologischen Effekt. "Das gibt der Mannschaft Schub für das Derby", vermutete Fink, auch Vorstand Markus Kraetschmer hoffte: "Für uns ist so ein Erfolgserlebnis ganz entscheidend."

 

krone Sport
krone Sport
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele