Die Quecksilbersäule steigt von Tag zu Tag. 30 Grad im Schatten sind keine Seltenheit. Während sich die einen freuen und die Sommerbäder stürmen, leiden vor allem Menschen mit Bluthochdruck an Kreislaufbeschwerden. Mitunter muss deren medikamentöse Therapie angepasst werden. Eine große Gefahr stellt auch Austrocknung dar.
Bei Hitze steht der Kreislauf enorm unter Belastung. Der Blutdruck fällt ab, da sich die Gefäße erweitern. In Kombination mit blutdrucksenkenden Medikamenten können Folgen wie Schwindel, Übelkeit und Kreislaufkollaps auftreten.
"Sinkt bei heißen Außentemperaturen der systolische Blutdruckwert (obere Zahl) über einen längeren Zeitraum auf 110 mmHg oder darunter bzw. leidet man unter genannten Beeinträchtigungen, sollte ein Arzt um Rat gefragt werden", empfiehlt Kardiologe Priv.-Doz. OA Dr. Thomas Weber, Klinikum Wels-Grieskirchen, OÖ. "Eventuell muss die Dosierung der blutdrucksenkenden Mittel über den Sommer reduziert werden." Achtung: Nicht eigenmächtig handeln! Betroffene sollten zudem ihren Blutdruck täglich selbst kontrollieren, um eine erneute Erhöhung der Werte rechtzeitig zu bemerken.
Starke Hitzewellen führen weiters regelmäßig zu einem Ansteigen der Sterblichkeit an Herz‐Kreislauf-Erkrankungen. "Wesentliche Auslöser dafür sind eine zu starke Austrocknung und Verschiebungen der Elektrolyte, also der Körpersalze, auf die besonders sehr junge und sehr alte Menschen empfindlich reagieren", erklärt der Kardiologe. Bei älteren Menschen funktionieren noch dazu häufig die Nieren schlechter, sie haben seltener Durst und schwitzen weniger. Zusätzlich kann es durch die Einnahme von Medikamenten zu Problemen kommen: Psychopharmaka setzen zum Beispiel das Durstempfinden herab, stören die Wärmeregulation und hemmen die Schweißproduktion. Wassertreibende Mittel verstärken eine Austrocknung.
Wie man hitzebedingten Beschwerden vorbeugen kann:
Monika Kotasek-Rissel, Kronen Zeitung
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