Sternwarte

Patres zeigen seit 255 Jahren Klimawandel auf

Oberösterreich
27.07.2017 06:21

Seit dem 28. Dezember 1762 beobachten Patres auf der Sternwarte des Stiftes Kremsmünster mehrmals täglich das Wettergeschehen. Auch mittels dieses ungeheuren Wissensschatzes zeigte Umweltlandesrat Anschober bei einem Lokalaugenschein auf, dass Hitzetage ohne Klimaschutz künftig dramatisch steigen werden.

Seit Beginn der Aufzeichnungen vor nunmehr 255 Jahren werden Temperatur, Barometerstand und allgemeiner Wetterlauf in den Monatsheften der Sternwarte registriert. Anfangs in lateinischer Sprache und arabischen Zahlen. Daher sind diese auch heutzutage noch problemlos für jeden Nichtlateiner lesbar. Sternwarte-Direktor Dr. Pater Amand Kraml erklärt: "Wir sind neben dem Feuerkogel die einzige Station, bei der das Wetter neben modernen Geräten noch visuell von Menschen beobachtet wird."

Das Wetter am 26. Juli 1764
Beim Lokalaugenschein am gestrigen Tag wollte sich Landesrat Rudi Anschober über das Wetter am 26. Juli 1764 vom Pater informieren. Der holte gleich das betreffende Jahrbuch heraus und meinte: "Es herrschte heiterer Himmel!" Was infolge der aktuellen Wetterverhältnisse mit Dauerregen bei allen   Beteiligten ein Schmunzeln hervorrief.
In den 80-er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde die Wetterstation auf der Sternwarte standardisiert - damit ihre Messdaten auch mit anderen Stationen verglichen werden konnten.
"Seit 1990 sind die Wetterprognosen exakter, weil Computer mehr Messdaten auswerten und die Vorhersagen genauer sind", erzählt Wolfgang Traunmüller von Blue Sky Wetteranalysen. Mehr heiße Tage

Beim Besuch der Sternwarte zog Anschober Bilanz: "Aktuell sind die Konsequenzen für Gesundheit und Landwirtschaft von glühend heißen Tagen spürbar.  Laut einer Studie würde sich  ohne Klimaschutzmaßnahmen in Linz die Zahl der Hitzetage mit über 30 Grad von aktuell zehn auf 100 Tage verzehnfachen, Trockenperioden bis um 25 Prozent zunehmen".

Oberösterreich tut was

Positiv sei allerdings, dass OÖ in den letzten Jahren gezeigt habe, dass Klimaschutz und die Reduktion bei Treibhausgasemissionen bei Gebäuden (minus 39,8 %) oder am Sektor Energie (-53,3 %) möglich sei. Außerdem seien in OÖ 296 Gemeinden, 193 Schulen und über 600 Betriebe für den Klimaschutz mittlerweile aktiv.

Marlene Augdoppler, Kronen-Zeitung

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