Recaro und Jané

ÖAMTC schlägt Kindersitz-Alarm: Tödliche Gefahr!

Motor
17.07.2017 11:24

Recaro ist eine Marke, auf die sogar Sportwagenfahrer schwören. Die Sportsitze mit diesem Markenzeichen darauf sind höchst anerkannt. Doch ein Recaro-Kindersitz und ein weiteres Markenexemplar haben jetzt bei den ÖAMTC-Experten die Alarmglocken schrillen lassen: weil tödliche Gefahr droht. Die zwei Kindersitze Recaro Optia und der Jané Grand fliegen im Fall eines Unfalles wild durch das Auto (siehe Video oben). Insgesamt wurden im aktuellen ÖAMTC-Test 31 Kindersitz-Modelle aus allen Gewichtsklassen auf Herz und Nieren geprüft.

(Bild: kmm)

"Beim Recaro Optia löste sich die Sitzschale beim Frontalcrash von der Isofix-Basis", erklärt Techniker Steffan Kerbl. "Bei einem realen Unfall können schwere Verletzungen von Kind und Mitfahrer die Folge sein. Und auch beim Jané Grand hielt die Isofix-Verbindung beim Frontalaufprall den freiwerdenden Kräften nicht stand und löste sich." Der ÖAMTC rät daher dringend vom Kauf dieser Modelle ab. Wer bereits einen dieser Sitze gekauft hat, solle sich an den Anbieter wenden.

Recaro-Probleme bereits vor einem Jahr
Bereits beim Kindersitztest im vergangenen Jahr gab es ein Problem mit dem Recaro Optia, der sich beim Frontaufprall gelöst hatte. Der Hersteller reagierte und tauschte die betroffene Isofix-Basis aus. Dennoch wiederholte sich im aktuellen Test mit dem Nachfolge-Modell der Basis das Szenario. "Der ÖAMTC und seine Partner haben sowohl Recaro als auch Jané gebeten, Stellung zu den aktuellen Ergebnissen zu nehmen", hält Kerbl fest. "Beide Hersteller können sich die Ergebnisse nicht erklären und suchen nach den Ursachen. Jané stoppt zudem vorübergehend die Auslieferung des Grand-Sitzes an die Händler."

Immer mehr Sitze mit "i-Size"
Im Gesamttest wurden dieses Jahr von den ÖAMTC-Experten 31 Kindersitze genau unter die Lupe genommen, 12 davon sind bereits Sitze mit "i-Size"-Zulassung. "i-Size" ist Teil der EU-Norm ECE R129, die die Kindersicherheit im Auto weiter verbessern soll. Für welches Kind ein Sitz passt, wird nun nicht mehr anhand des Gewichts festgelegt. Stattdessen wird der Größenbereich (z. B. von 40 bis 105 cm) angegeben, für den ein Kindersitz geeignet ist. Die (komplizierte) Klasseneinteilung entfällt.

"Für Eltern, die bereits einen Kindersitz haben, ändert sich durch diese Norm übrigens nichts", gibt der ÖAMTC-Techniker Entwarnung. Bereits vorhandene Sitze dürfen weiterhin verwendet werden, ein Verbot ist derzeit nicht geplant. Wer einen neuen Sitz braucht, kann also ohne Bedenke zwischen alter und neuer Norm wählen.

"Es ist also erfreulich, dass immer mehr 'i-Size'-Sitze angeboten werden", zeigt sich ÖAMTC-Techniker Kerbl zufrieden. Grund zur Freude bietet auch der Großteil der Testergebnisse: "Sehr gut" gab es diesmal zwar keines, immerhin wurden aber 22 Modelle mit "gut" bewertet. Dahinter folgen sechs "befriedigend" und ein "genügend".

Zwei Produkte fielen mit "nicht genügend" durch
"Dabei wäre der iZi Go Modular von Joolz in seinen beiden Varianten mit und ohne i-Size-Base eigentlich keine schlechte Babyschale. In den Kriterien Sicherheit, Bedienung und Ergonomie ist er ganz vorne dabei - allerdings wurde im Bezugsstoff ein als krebserregend geltendes Flammschutzmittel gefunden", kritisiert der ÖAMTC-Experte. Das bedeutet ein "nicht genügend" bei der Schadstoffprüfung, dass direkt auf die Gesamtwertung durchschlägt.

In den umfangreichen Tests werden Kindersitze auf Sicherheit, Bedienung und Ergonomie, Schadstoffgehalt sowie Reinigung und Verarbeitung hin untersucht. "Allerdings sollte man nie ohne Kind und Fahrzeug einen Kindersitz kaufen", empfiehlt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. "Denn nicht jedes Produkt passt in jedes Auto und schon gar nicht zu jedem Kind." Welcher Sitz der richtige ist, kann man auch bei der kostenlosen Kindersitzberatung an allen ÖAMTC-Stützpunkten in Österreich in Erfahrung bringen.

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(Bild: kmm)



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