Großbritannien-GP

Silverstone: Hamilton siegt, Vettel im Reifenpech

Sport
16.07.2017 19:57

Souveräner Heimsieg für Lewis Hamilton! Der Mercedes-Star triumphierte am Sonntag beim Grand Prix in Silverstone vor Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen. Ein Reifen-Malheur kostete WM-Leader Sebastian Vettel im Finish einen sicheren Podestplatz, er wurde Siebenter. Mit seinem insgesamt 57. Formel-1-Sieg verkürzte Hamilton den WM-Rückstand zu Vettel von 20 Punkten auf einen einzigen Zähler. In der vorletzten Runde überschlugen sich die Ereignisse: Vor dem Vettel-Reifenplatzer war nämlich auch bei seinem Ferrari-Teamkollegen Räikkönen plötzlich der linke Vorderreifen hinüber. Beide mussten ein weiteres Mal an die Box, Bottas kam so unverhofft noch in den Genuss des zweiten Platzes.

Mann des Rennens war aber Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo, der vom 19. Startplatz weg durch das Feld "pflügte" und hinter seinem Teamkollegen Max Verstappen Fünfter wurde. Der Niederländer Verstappen, der ein beherztes Rennen fuhr, aber nicht vom Glück verfolgt war, war zuletzt fünfmal in Serie ausgeschieden. Hamilton jubelte auf dem Podium locker und gelöst, nachdem sich unter der Woche viel Kritik der heimischen Medien über ihn ergossen hatte. "Ich kann es gar nicht beschreiben. Danke für diese Unterstützung an diesem Wochenende", sagte der 32-Jährige, der am Mittwoch einem Formel-1-Event am Trafalgar Square ferngeblieben war, da er lieber mit Freunden Urlaub auf Mykonos machte.

Fünf Siege in Silverstone waren zuvor nur den Motorsport-Legenden Jim Clark und Alain Prost gelungen. In Sachen WM-Wertung verschob sich das Bild dramatisch zu Hamiltons Gunsten. Als er von US-Schauspieler Owen Wilson gefragt wurde, ob er nun die Weltmeisterschaft gewinnen werde, antwortete er: "Das ist der Plan." Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff wollte dem Fast-Umsturz im Klassement noch nicht zu viel Bedeutung beimessen: "Jetzt machen wir ein Rennen nach dem anderen, hoffentlich mit einem Happy End", sagte der Wiener. Vettel meinte, die Reifenpanne zum Schluss "kam wie aus dem Nichts". Dass er die WM-Führung behielt, konnte ihn auch nicht glücklicher stimmen. "Ich glaube, heute ist nicht viel Trost zu spenden", stammelte er im ORF-Fernsehen. "Wir haben zu viele kleine Fehler gehabt."

Beim Start preschte vor allem Verstappen von Position vier energisch nach vorne. Der 19-Jährige überholte den zögerlich angefahrenen Vettel und probierte selbiges auch mit Räikkönen, was letztlich aber nicht gelang. Auch Force-India-Pilot Esteban Ocon und Bottas, der nach einer Getriebetausch-Strafe von Platz neun starten hatte müssen, kamen gut weg. Nach einem Zusammenstoß der Toro-Rosso-Rennwagen von Carlos Sainz und Daniil Kwjat fuhr schon in der zweiten Runde das Safety Car auf die Strecke, die kurze Phase verstrich ohne besondere Vorkommnisse.

Während Hamilton seinen Vorsprung auf Räikkönen im Anschluss konstant ausbaute, lieferte sich Verstappen mit Vettel ein beinhartes Duell um Platz drei. Mehrmals griff der Deutsche erfolglos an. "Ich glaube, er will wohl Autodrom spielen", funkte Verstappen. Schließlich lotste Ferrari Vettel aber durch einen perfekten Boxenstopp an dem Niederländer vorbei. Auch Bottas blieb nach seinem Boxenstopp vor Verstappen. Am Ende setzte der Finne den vor ihm fahrenden Vettel mächtig unter Druck. In der 44. Runde konnte der Deutsche dem Angriff von Bottas nicht mehr standhalten - der wiederum fortan auf Räikkönen Jagd machen. Zum Überholmanöver kam es aber nicht mehr, da dann der Reifenteufel bei Ferrari zuschlug.

Das Ergebnis:
1. Lewis Hamilton (GBR)  Mercedes  1:21:27,490 Stunden
2. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes  +14,063 Sekunden
3. Kimi Räikkönen (FIN)    Ferrari  +36,570
4. Max Verstappen (NED)    Red Bull   +52,125
5. Daniel Ricciardo (AUS)  Red Bull  +1:05,955
6. Nico Hülkenberg (GER)   Renault  +1:08,109
7. Sebastian Vettel (GER)  Ferrari  +1:33,989
8. Esteban Ocon (FRA)      Force India  +1 Runde
9. Sergio Perez (MEX)      Force India  +1 Runde
10. Felipe Massa (BRA)      Williams  +1 Runde
11. Stoffel Vandoorne (BEL) McLaren  +1 Runde
12. Kevin Magnussen (DEN)   Haas  +1 Runde
13. Romain Grosjean (FRA)   Haas  +1 Runde
14. Marcus Ericsson (SWE)   Sauber  +1 Runde
15. Daniil Kwjat (RUS)      Toro Rosso  +1 Runde
16. Lance Stroll (CAN)      Williams  +1 Runde
17. Pascal Wehrlein (GER)   Sauber  +1 Runde
Ausgeschieden: Fernando Alonso (ESP/McLaren), Carlos Sainz jr. (ESP/Toro Rosso), Jolyon Palmer (GBR/Renault)
Schnellste Runde: Lewis Hamilton (GBR/Mercedes) - 1:30,621 Min. in der 48. Runde (Schnitt: 234,030 km/h)

Der Stand in der WM-Wertung:
1. Sebastian Vettel (GER) Ferrari          177 Punkte
2. Lewis Hamilton (GBR)   Mercedes     176
3. Valtteri Bottas (FIN)  Mercedes        154
4. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull       117
5. Kimi Räikkönen (FIN)   Ferrari           98
6. Max Verstappen (NED)   Red Bull       57
7. Sergio Perez (MEX)     Force India      52
8. Esteban Ocon (FRA)     Force India     43
9. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro Rosso       29
10. Nico Hülkenberg (GER)  Renault       26
11. Felipe Massa (BRA)     Williams        23
12. Lance Stroll (CAN)     Williams         18
13. Romain Grosjean (FRA)  Haas          18
14. Kevin Magnussen (DEN)  Haas         11
15. Pascal Wehrlein (GER)  Sauber          5
16. Daniil Kwjat (RUS)     Toro Rosso       4
17. Fernando Alonso (ESP)  McLaren        2

Der Stand in der Konstrukteurs-WM:
1. Mercedes    330 Punkte
2. Ferrari        275
3. Red Bull      174
4. Force India   95
5. Williams       41
6. Toro Rosso   33
7. Haas            29
8. Renault        26
9. Sauber           5
10. McLaren        2

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(Bild: KMM)



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