Demo in Los Angeles

Anti-Trump-Demonstranten fordern “Impeachment”

Ausland
03.07.2017 09:46

Ein neuer Monat, eine neue Anti-Trump-Demo: Am Sonntagvormittag haben Tausende Menschen in Downtown Los Angeles gegen den umstrittenen US-Präsidenten protestiert. Sie fordern "Impeachment", also eine Amtsenthebung von Donald Trump.

Ein "Impeachment" - so wird das Amtsenthebungsverfahren in den USA genannt - ist kompliziert. Bisher kam es erst dreimal vor: bei Andrew Johnson wegen Missachtung der Rechte des Kongresses anno 1868, bei Richard Nixon wegen der Watergate-Affäre im Jahr 1974 und bei Bill Clinton 1999 wegen Meineids und Behinderung der Justiz. Seines Amtes enthoben wurde aber keiner der drei Angeklagten - Nixon kam einer Anklageerhebung durch seinen Rücktritt zuvor.

"Nieder, nieder, nieder mit Trump!"
Die Unzufriedenheit mit Trump und seiner Politik scheint sich bei den Menschen in Los Angeles aufgestaut zu haben - beim "Impeachment March" am Sonntag ging es nämlich nicht um ein spezielles Thema, sondern um alle Dinge, die Trump in den Augen der Demonstranten falsch macht. Ihrem Zorn verliehen sie auch Worte. Mit Phrasen wie "Down, down, down with Trump! Up, up, up with the people!" (Nieder, nieder, nieder mit Trump! Hoch, hoch, hoch das Volk!) oder "No Trump, no KKK, no fascist USA!" (Nein zu Trump, nein zum Ku-Klux-Klan, nein zu einer faschistischen USA!) startete die Demo am Pershing Square, einem beliebten Park in Downtown L.A.

Unzufriedenheit und Zorn wachsen
"Jeden Tag, wenn ich aufwache, ist irgendetwas noch schlimmer als am Tag davor", sagte John Meranda (56) aus Long Beach. "Deshalb bin ich heute hier." Der gleichen Meinung ist die 23-jährige Lola Fernandez aus Santa Monica: "So kann es nicht weitergehen. Es muss etwas geschehen - jetzt!" Sie waren nicht die einzigen, die mit bunten Plakaten und der US-Flagge ausgestattet waren.

Allen Levinson (55) aus Redondo Beach bastelte mit zwei Freunden das wohl größte Transparent des Umzugs - in großen Lettern steht "Unrechtmäßiges, korruptes Kasperl" neben einer Zeichnung von Trump. Levinson: "Wir haben 40 Stunden gebraucht, bis es perfekt war."

"Impeachment" relativ unwahrscheinlich
Trotz andauernder Proteste gegen den US-Präsidenten ist seine Amtsenthebung relativ unwahrscheinlich. Das Verfahren kann zwar vom Repräsentantenhaus mit einer einfachen Mehrheit eingeleitet werden, für einen Schuldspruch ist aber eine Zweidrittelmehrheit des Senats erforderlich. In beiden Kammern haben die Republikaner eine Mehrheit - und die stehen hinter Trump.

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