Finanzchef folgt

Nach Verkauf: Opel-Chef Neumann tritt zurück

Wirtschaft
12.06.2017 16:22

Mitten im Eigentümerwechsel verliert der Autohersteller Opel seinen Chef Karl-Thomas Neumann. Der 56-jährige Manager gab seinen Rücktritt per Kurznachrichtendienst Twitter am Montag selbst bekannt und nannte auch seinen Nachfolger, den bisherigen Finanzchef der General-Motors-Tochter. "Glückwunsch, Michael Lohscheller!", schrieb er.

Neumann werde der Geschäftsführung noch bis zum Abschluss des Verkaufs von Opel an den französischen Autokonzern PSA angehören, teilte der Konzern mit. Die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr von einem Insider, Neumann sei ein Kandidat für einen Vorstandsposten bei Volkswagen, womöglich als Nachfolger des im Dieselskandal angeschlagenen Audi-Chefs Rupert Stadler.

Neumann führte die mit Verlusten kämpfende GM-Tochter seit 2013. Dabei polierte er das Image der früher als angestaubt geltenden Marke auf und steigerte die Verkaufszahlen. Sein Ziel, Opel dauerhaft zurück in die schwarzen Zahlen zu bringen, erreichte er jedoch nicht. Neumann führte das vor allem auf widrige äußere Umstände wie die Russland-Krise, die Opel zum Rückzug aus diesem Markt veranlasste, oder den Brexit zurück. Das Votum der Briten für einen Ausstieg aus der Europäischen Union hatte der britischen Schwestermarke Vauxhall erhebliche Wechselkursverluste beschert.

"Wiedergeburt als nachhaltiges deutsches Unternehmen"
Im Frühjahr gab der US-Konzern GM bekannt, die schwächelnde deutsch-britische Tochter an den Peugeot-Hersteller PSA zu verkaufen. PSA-Chef Carlos Tavares setzte Opel zum Ziel, mit einer Rendite von zwei Prozent bis 2020 profitabel zu werden. "Ich bin enthusiastisch darüber, zur Wiedergeburt von Opel als nachhaltigem deutschen Unternehmen in der PSA-Gruppe beizutragen", erklärte er nun zum Wechsel an der Opel-Spitze. Mit Lohscheller komme er besonders gut aus. Die "FAS" hatte ohne Angabe von Quellen berichtet, zwischen Neumann und Tavares habe die Chemie von Anfang an nicht gestimmt. So habe Neumann, der Opel ganz auf Elektromobilität trimmen wollte, bezweifelt, dass Tavares die Bedeutung des Trends zu den alternativen Antrieben richtig einschätze.

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