Überraschung!

Sepp Straka kämpft bei Lyoness Open um Heimsieg

Sport
10.06.2017 17:50

Nicht Bernd Wiesberger, sondern Sepp Straka ist der Österreicher mit den größten Siegchancen bei den Lyoness Open 2017. Während Wiesberger am Samstag vom 5. auf den 15. Platz zurückfiel, hat der 24-jährige Austro-Amerikaner als geteilter Zweiter vor den letzten 18 Löchern nur zwei Schläge Rückstand auf den weiter mit neun unter Par führenden Chilenen Felipe Aguilar. Wiesberger und Straka waren gleichauf in den "Moving Day" gegangen - während der solide spielende Straka mit der 70 seine dritte Runde unter Par schaffte, ging es für Wiesberger nach einer 74 hingegen zurück auf Platz 15. Noch heftiger erwischte es Matthias Schwab. Der 22-jährige Neo-Profi fiel nach einer 76 sogar auf Rang 44 zurück ...

Nach nächtlichem Regen präsentierte sich der bis dahin "brettelharte" Kurs im Tullnerfeld am Samstag deutlich weicher. Alle drei Österreicher nutzten das zu Birdie-Starts auf dem ersten Par 5. Während Wiesberger zunächst weiter fehlerlos blieb, kamen für Straka und Schwab schon auf der zwei (Par 3) die ersten Schlagverluste. Schwab erwischte es nach einem Wasserball und einem verpatzten Chip mit einem Triple-Bogey besonders hart. Während der als Weltranglisten-Dritter bei den Amateuren zu seinem ersten Profiturnier gekommene Steirer ab da vergeblich einer Verbesserung nachlief, kämpfte Wiesberger wie schon am Freitag wie ein Löwe: Wieder zeigte der Weltranglisten-29. sensationelle Eisenschläge, auf den Grüns blieb der vierfache Sieger auf der European Tour aber erneut unbelohnt.

Wiesberger: " Es hat einfach nichts funktioniert"
"Es war echt schlimm. Es hat einfach nichts funktioniert", zeigte sich Wiesberger nach der Runde etwas deprimiert. "Es ist schon die ganze Woche hier nicht in meine Richtung gegangen" beklagte sich der Oberwarter. Am Ende sei dann auch schon ein wenig die Luft draußen gewesen, gab Wiesberger zu. Weil Aguilar am Schlussloch aber doch noch ein Bogey einstreute, hat selbst Wiesberger vor der Schlussrunde "nur" sechs Schläge Rückstand. 2012 hatte er bei seinem großen Heimsieg im Finish fünf Schläge gut gemacht. Der 31-jährige gab sich trotz seiner Enttäuschung deshalb weiter kämpferisch. "Ich spiele mit Sicherheit nicht um Top-20- oder Top-15-Plätze. Mal schauen. Wenn ich frühe Birdies rein bringe, kann sich noch ein positiver Abschluss ausgehen. Das wäre auch gut für die folgenden US Open."

Straka: "Der Sieg ist am Sonntag durchaus drin"
Der in den USA lebende und spielende Straka steht bei seinem "Heimaturlaub" hingegen unerwartet vor dem größten Erfolg seiner Karriere. "Die Nerven sind zwar da, aber insgesamt fühlt es sich super an", sagte der in Wien geborene und seit seinem 14. Lebensjahr in den USA lebende Jung-Profi. Straka ist erst seit etwas mehr als einem Jahr Profi und versucht über die Web.com-Tour auf die PGA-Tour zu kommen. Beim dritten Start in Atzenbrugg (beim ersten Mal noch als Amateur) hat er erstmals den Cut geschafft und spielt nun sogar um den Sieg. Dafür würde er die Spielberechtigung auf der Europa-Tour bekommen. Selbst Platz zehn reicht für einen Startplatz bei den folgenden BMW Open in München.

"Darüber", so Straka, "zerbreche ich mir erst nach dem Turnier den Kopf." Der 1,90 Meter große 108-Kilo-Mann, den sie in den USA wegen seines Appetites "Ox" (Ochse) nennen, ist sich aber seiner Chancen bewusst. "Der Sieg ist am Sonntag durchaus drin. Ich muss mich auf meinen Spielplan konzentrieren, dann kommt der Rest von selbst." Straka startet am Sonntag mit Aguilar und dem wie er selbst zwei Schläge zurück liegenden Südafrikaner Dylan Fritelli um 10.55 Uhr ins große Finale. Im letzten Flight um den Sieg gespielt hatte Straka zuletzt bei einem Turnier in Mexiko. "Ich kenne also das Gefühl", sagte er. "Es wird aber sicher auch eine Nervenfrage."

Schwab: "Ich treffe den Ball schon die ganze Woche schlecht"
Enttäuscht war hingegen Schwab. Der 22-Jährige hat wie Straka in den USA studiert und versucht nun in Europa im Profigeschäft Fuß zu fassen. "Ich treffe den Ball schon die ganze Woche schlecht", ärgerte sich der Steirer. Dazu kam, dass Schwab nach der Runde auch noch zum Dopingtest musste sowie eine ausführliche "Belehrung" erhielt, nachdem man ihn auf der Runde wegen zu langsamen Spiels sogar verwarnt hatte. Was erstaunte, weil gerade die "Amerikaner" eigentlich äußerst schnell Golf spielen. Schwab war dementsprechend überrascht: "Ich verstehe es nicht ganz, so etwas ist mir noch nie passiert." Auch der Rohrmooser lässt sich deshalb aber nicht hängen. "Ich habe nicht mehr viel zu verlieren. Vielmehr noch eine ganze Runde, um das heute alles vergessen zu lassen."

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(Bild: KMM)



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