Mit ALMA-Teleskop

Baustein für Leben um jungen Stern entdeckt

Wissenschaft
11.06.2017 07:04

Mithilfe des Teleskopverbundes ALMA in Chile haben Forscher um sonnenähnliche junge Sterne, Methylisocyanat gefunden - einen chemischen Baustein für die Entwicklung von Leben. Es handelt sich um die erstmalige Entdeckung dieses präbiotischen Moleküls um Protosterne (Vorstufen von Sonnen, Anm.), bei denen Bedingungen herrschen, die mit jenen vergleichbar sind, als unser Sonnensystem entstand.

Auf die einzigartigen chemischen Spuren stießen die Wissenschaftler in einem rund 400 Lichtjahre entfernten Mehrfachsternsystem namens IRAS 16293-2422. Diese sehr jungen Sonnen liegen in einer großen Sternentstehungsregion namens Rho Ophiuchi im Sternbild Schlangenträger. Die ALMA-Daten würden zeigen, dass jede dieser jungen Sonnen von Gas aus Methylisocyanat umgeben ist, berichten die Astronomen.

"Nach der Entdeckung von Zuckern haben wir jetzt Methylisocyanat gefunden. Diese Art organischer Moleküle ist an der Synthese von Peptiden beteiligt, die als Proteine die biologische Basis für Leben bilden, so wie wir es kennen", werden Niels Ligterink von der Sterrewacht Leiden in den Niederlanden und Audrey Coutens vom University College London auf der Website der Europäische Südsternwarte (ESO) zitiert. Die Entdeckung könnte helfen, zu verstehen, wie das Leben auf der Erde seinen Anfang nahm, so die Forscher.

Einzigartige Lage auf Hochplateau
ALMA (Atacama Large Millimeter/submillimeter Array) beobachtet Radiowellen aus dem Universum im unteren Energiebereich des elektromagnetischen Spektrums. Das 2013 eröffnete Superteleskop liegt in mehr als 5000 Metern Seehöhe auf dem Chajnantor-Plateau in der Atacama-Wüste in Chile. Es wird von der ESO, deren Mitglied auch Österreich ist, sowie Partnern aus Nordamerika, Ostasien und Chile betrieben.

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