Hoher Blutzoll

Anschlag in Kabul: Opferzahl auf 150 gestiegen

Ausland
06.06.2017 09:16

Knapp eine Woche nach einem der schwersten Anschläge in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist die Zahl der Todesopfer auf 150 gestiegen. Mehr als 300 Menschen seien schwer verletzt worden, sagte der afghanische Präsident Ashraf Ghani zum Auftakt einer internationalen Friedens- und Sicherheitskonferenz am Dienstag in Kabul. Der Angriff habe dem gesamten Diplomatenviertel gegolten.

Zuvor hatten Sicherheitskräfte und Sprecher des afghanischen Gesundheitsministeriums von rund 90 Toten gesprochen. Eine Lastwagenbombe war am vergangenen Mittwoch in unmittelbarer Nähe der deutschen Botschaft mitten im Diplomaten- und Regierungsviertel von Kabul explodiert, hatte aber fast ausschließlich afghanische Zivilisten getötet.

Die afghanische Regierung machte das mit den Taliban verbündete Hakkani-Netzwerk für die Tat verantwortlich. Ghani warnte die radikalislamischen Taliban vor einem Umsturzversuch. Es werde ihnen nicht gelingen, die Regierung zu stürzen, sagte er. Als Folge kam es auch zu schweren Spannungen in der Einheitsregierung.

Sicherheitslage seit 2014 drastisch verschlechtert
Die Sicherheitslage hat sich in Afghanistan besonders seit dem Abzug der meisten internationalen Truppen Ende 2014 drastisch verschlechtert. Auch deshalb diskutieren NATO-Partner, ob sie wieder mehr Truppen in das Land schicken sollen.

Ghani sagte weiter, dass die Zahl der ausländischen Kämpfer in den vergangenen Jahren von 200 auf 11.000 gestiegen sei. Afghanische Sicherheitskräfte schieben schon lange viele Sicherheitsprobleme auf diese ausländischen Kämpfer.

In Afghanistan gibt es immer mehr Gebiete, in denen die Regierung weder Recht noch Ordnung durchsetzen kann. Sicherheitsexperten befürchten, dass diese neuen rechtsfreien Räume Al-Kaida-Kämpfern und aus Syrien und dem Irak fliehenden Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat Zuflucht bieten könnten.

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