Bakterien im Meer

Mann badet mit frisch gestochenem Tattoo – tot

Ausland
02.06.2017 16:37

Ein neues Tattoo, ein Badeausflug und sein hoher Alkoholkonsum sind für einen jungen Mann in Mexiko zur tödlichen Kombination geworden: Der 31-Jährige war - trotz Warnung des Tätowierers - mit einem frisch gestochenen Tattoo im Golf von Mexiko Baden gegangen. Dabei gelangten fleischfressende Bakterien in seinen Körper und die Tätowierung entzündete sich. Der Mann, dessen Leber durch den täglichen Konsum von durchschnittlich sechs Bier bereits geschädigt war, verstarb zwei Monate nach dem Baden im Meer im Spital, wie die behandelnden Ärzte im Fachblatt "BMJ Case Reports" berichteten.

Er hatte sich zwei betende Hände und ein Kreuz auf die Wade tätowieren lassen, darunter den Spruch "Jesus is my life". Doch genau diese religiöse Tätowierung wurde dem Mann aus Mexiko zum Verhängnis. Nur fünf Tage nach seinem Termin beim Tätowierer hatte es den Mexikaner ins kühle Nass gezogen. Er ignorierte dabei die Warnungen, mit seinem frisch gestochenen Tattoo zwei Wochen lang nicht in offenen Gewässern zu baden, berichteten Mediziner in dem Fachjournal über den Fall.

Beim Baden im Golf von Mexiko seien laut den Ärzten Bakterien vom Typ Vibrio vulnificus in die immer noch offenen Wunde geraten und hätten eine Entzündung ausgelöst. Bei einem Tattoo wird die Haut verletzt und über die Wunden können leicht Krankheitserreger in den Organismus gelangen. Daher ist nach einer Tätowierung immer Vorsicht angebracht und es sollte zur Sicherheit eine spezielle Pflege des Tattoos erfolgen.

Heftige Symptome zwei Tage nach Badeausflug
Bereits kurz nach seinem leichtsinnigen Badetrip wurde der Mann dann von heftigen Symptomen geplagt: Fieber, Schüttelfrost und die Haut rund um das Tattoo an der Wade rötete sich. Er begab sich zwei Tage nach dem Badeausflug - eine Woche nach der Tätowierung - ins Krankenhaus, wo er Antibiotika verordnet bekam. Zudem entfernten die Ärzte bereits abgestorbenes Gewebe rund um das entzündete Tattoo.

Dennoch erlitt der Mann einen septischen Schock. An seinem Bein entstanden demnach Läsionen und schwarze Geschwüre - und das Tattoo platzte auf. Zwar hätten die Ärzte umgehend mit einer intensiven Behandlung begonnen, doch dabei gab es dann auch noch Komplikationen. Eine Amputation des Beins habe nicht durchgeführt werden können, weil der Patient einen Leberschaden hatte, so die behandelnden Ärzte in dem Fachmagazin.

Junger Mann trank jeden Tag sechs Flaschen Bier
Der junge Mann hatte demnach eine geschädigte Leber, weil er jeden Tag sechs Flaschen Bier getrunken habe, so die Mediziner. Da deshalb nur die Symptome bekämpft werden konnten, konnte sich der Wundbrand im Körper des Mannes ausbreiten. Trotz lebenserhaltender Maßnahmen verlor der 31-Jährige schließlich nach zwei Monaten den Kampf gegen die tödliche Bakterieninfektion.

Vor allem bei Menschen mit vorhergehenden gesundheitlichen Problemen, beispielsweise einem Leberschaden, wie im vorliegenden Fall, ist die Todesrate hoch, schreiben die Ärzte in dem Fachmagazin. Infektionen mit Vibrio vulnificus seien demnach zwar verhältnismäßig selten, doch sie sorgen wegen der dramatischen Folgen oft für Aufsehen.

Gefährliche Bakterien in warmen Meeresgewässern
Vibrio vulnificus sind Bakterien, die häufig in Meeresgewässern vorkommen. Bei warmen Temperaturen vermehren sich die gefährlichen Bakterien. Beim Menschen können diese umgangssprachlich auch Vibrionen genannten Bakterienstämme auf verschiedenen Wegen zu einer Infektion führen: Möglich ist einerseits eine orale Aufnahme über kontaminierte Lebensmittel wie Austern und andere Meeresfrüchte, die Erreger können aber auch in offene Wunden eindringen. Auch die Ostsee ist wegen ihrer Erwärmung inzwischen zum gefährdeten Gebiet geworden.

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