Nach 2 Hirninfarkten

Deutsche brachte in Wachkoma Kind zur Welt

Ausland
30.05.2017 06:45

Carola Thimm hat ihre Tochter erst fünf Jahre nach der Geburt kennengelernt - die Deutsche befand sich in dieser Zeit im Wachkoma, nachdem sie zwei Hirninfarkte erlitten hatte. Nur ein Zufall brachte die Patientin wieder ins Leben zurück - ihre Erlebnisse hat sie in einem Buch festgehalten.

Im fünften Schwangerschaftsmonat platzt bei der sportlichen Carola beim Walken ein Blutgefäß im Kopf - ein Spaziergänger findet die damals 34-Jährige wenig später, im Krankenhaus werden schweren Hirnschäden festgestellt. Es folgen mehrere Operationen, Carola muss ins künstliche Koma versetzt werden. Aus diesem wird sie fünf Jahre lang nicht aufwachen.

Den Ärzten gelingt es, Carolas Tochter per Kaiserschnitt auf die Welt zu bringen - das Mädchen ist zwar ein Frühchen, aber gesund. Carolas Zustand scheint jedoch hoffnungslos zu sein - die Ärzte machen ihrer Familie kaum Hoffnung. Trotz geöffneter Augen scheint sie nichts von ihrer Umwelt mitzubekommen, der Blick ist starr.

Was die Mediziner nicht ahnen: Die Patientin bekommt die Besuche ihrer Familie und die Bemühungen der Physiotherapeuten sehr wohl mit. Dass es sich bei dem Mädchen, das ihre Mutter bei ihren Besuchen oft mitnimmt, um ihre Tochter handelt, weiß sie aber nicht. Bis ins Alter von 39 lebt sie in einem Pflegeheim.

Umstellung der Medikamente sorgt für Wunder
Ausgerechnet ein epileptischer Anfall holt Carola schließlich ins Leben zurück: Die Pfleger veranlassen weitere Untersuchungen und die Patientin bekommt neue Medikamente. Kurz danach geschieht das Wunder: Carola wacht langsam auf und kann auch die Finger wieder bewegen, ihren Blick gezielt auf etwas richten. Bis sie wieder gehen und sprechen kann, dauert es allerdings Wochen bis Monate.

Heute führt Carola ein fast normales Leben: Sie kann wieder Sport treiben, hat eine eigene Wohnung und kann ihre Besorgungen selbst erledigen. Doch auf ein paar Dinge muss sie wohl für immer verzichten: Auto fahren darf sie wegen der Epilepsiegefahr nicht mehr, ihr Lieblingshobby Tauchen ist ebenfalls tabu.

Um ihr Schicksal zu verarbeiten, hat sie ihre Geschichte in einem Buch festgehalten: "Mein Leben ohne mich - Wie ich fünf Jahre im Koma erlebte".

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