Abe will Vergeltung

Kim Jong Un provoziert mit neuen Raketentests

Ausland
29.05.2017 06:27

Nordkorea hat die Weltgemeinschaft erneut mit Raketentests provoziert. Am Sonntag hat das abgeschottete stalinistische Land ein neues Luftabwehrsystem getestet, bei einem am Montag abgefeuerten Flugkörper habe es sich um eine Kurzstreckenrakete gehandelt, die nach sechs Minuten im Meer gelandet sei, teilte das US-Pazifikkommando mit. Japan meldete, dass die Rakete in seiner Ausschließlichen Wirtschaftszone im Meer niedergangen sei, und drohte mit Vergeltung.

"In Zusammenarbeit mit den USA werden wir gezielte Maßnahmen ergreifen, um Nordkorea abzuschrecken", sagte der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe laut Medienberichten. "Wir können wiederholte Provokationen nicht tolerieren", sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga.

Der Abschuss habe Flugzeuge und Schiffe in Gefahr gebracht, kritisierte Suga. Das Geschoss dürfte die 200-Meilen-Zone um Japan, in dem das Land Vorrechte bei der Meeresverwaltung hat, erreicht haben.

Rakete hat 450 Kilometer Reichweite
Laut dem südkoreanischen Generalstab wurde die Rakete nahe der Küstenstadt Wonsan abgefeuert. Sie habe eine Reichweite von rund 450 Kilometern gehabt. Der genaue Typ der abgefeuerten Rakete sei noch unklar, möglicherweise habe es sich um eine Scud-Rakete gehandelt.

US-Präsident Donald Trump sei über den Test informiert worden, sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats in Washington. Trump hatte am Freitag bei einem Treffen mit Abe am Rande des Gipfels der sieben führenden Industrienationen (G7) angekündigt, das "große Problem" Nordkorea "wird gelöst".

Nordkorea-Problem hat für Abe "Top-Priorität"
Darauf verwies auch der japanische Ministerpräsident. Beim G7-Gipfel im sizilianischen Taormina seien sich alle Beteiligten einig gewesen, dass "das nordkoreanische Problem die Top-Priorität der internationalen Gemeinschaft" ist, sagte Abe am Montag in Tokio. "Wir werden niemals Nordkoreas fortgesetzte Provokationen tolerieren, die wiederholte Warnungen der internationalen Gemeinschaft ignorieren."

Der südkoreanische Staatschef Moon Jae In berief eine Dringlichkeitssitzung des Nationalen Sicherheitsrats ein, wie das Verteidigungsministerium in Seoul mitteilte. Der erst kürzlich angetretene Präsident setzt auf eine diplomatische Lösung des Konflikts mit dem kommunistischen Nachbarn im Norden.

Kurz zuvor neues Luftabwehrsystem getestet
Nordkorea hatte erst am Sonntag den Test einer Flugabwehrwaffe verkündet - siehe Video. Machthaber Kim Jong Un habe dabei zugeschaut, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Das neue Waffensystem könne "unterschiedliche Ziele, die aus allen Richtungen angeflogen kommen, erkennen und angreifen". KCNA nannte weder das Datum noch den Ort des Tests.

Video: Nordkorea provoziert mit neuen Raketentests

Das Kim-Regime hatte zuletzt am 21. Mai eine Mittelstreckenrakete ins Meer abgeschossen. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs war die Rakete nach dem Start im Westen Nordkoreas mehr als 500 Kilometer weit geflogen, bevor sie ins Japanische Meer stürzte. Davor hatte Nordkorea am 14. Mai eine noch stärkere Mittelstreckenrakete eines anderen Typs getestet.

Seit 2006 hat Nordkorea nach eigenen Angaben fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten. Mit seinen Tests verstößt Nordkorea gegen Sanktionen des UNO-Sicherheitsrats.

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