Wie aus einem Actionfilm klingt es, wenn ein Drogenfahnder berichtet, wo bei dem 31-jährigen in Klagenfurt überall Heroin gefunden worden ist: "In einer Tupperware-Dose am Fenstersims, im Türstock, hinter einem Bild, einer Steckdose." Der gebürtige und vorbestrafte Rumäne wollte gerade mit der Dealerkarriere beginnen.
Bei der Polizei hatte sich der Rumäne nach dem Cobra-Einsatz zu Hause rasch geständig gezeigt: Immerhin war die Beweislast durch die sichergestellten Drogen sowie eine Telefonüberwachung erdrückend. Der Mann wollte offensichtlich in den Heroinhandel zwischen Slowenien, Klagenfurt und Graz einsteigen, sogar per Post wurde der Stoff verschickt. Doch vor Gericht weiß er nicht mehr viel. "Das Geständnis war bloß ein Deal, damit sie meine Freundin nicht einsperren", behauptet er.
Richter Oliver Kriz macht es dann durchaus Spaß, diese Behauptung gründlich durchzuexerzieren - er holt Drogenfahnder und Rechtsanwalt in den Zeugenstand, wo sich dann aufklärt, dass keineswegs von einem Deal die Rede war, sondern dem Mann lediglich "Milderungsgründe" dargelegt worden seien. Vor den Augen einer überforderten Verfahrenshelferin wird der Dealer damit auch noch flugs wegen Verleumdung mitverurteilt, was ihn letztlich zusammen mit einer alten Strafe für exakt 40 Monate und 13 Tage hinter Gitter bringt.
Kerstin Wassermann, Kärntner Krone
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