Also doch! Nach der Achterbahnfahrt für das Skigebiet Gaißau-Hintersee hat es am Dienstag auch die Postalm erwischt. Die Gesellschaft hat einen Sanierungsantrag gestellt, 823.000 Millionen Euro Schulden haben sich angehäuft, Zukunft ungewiss.
Es sind rund 1,9 Millionen Euro Passiva, die 1,1 Millionen Euro Aktiva gegenüber stehen. Ungefähr 30 Gläubiger sind betroffen, Ende März hatte die Firma "Winterpark Postalm GmbH & Co KG" 22 Mitarbeiter. Überrascht hat der Antrag in den betroffenen Orten Strobl und Abtenau niemanden, die wirtschaftliche Situation ist nicht erst seit gestern verfahren. Als Grund werden massive Erlöseinbußen im schneearmen Winter angeführt. Aber auch hohe Personal- und Instandhaltungskosten so wie der Punkt, dass bisher keine Vertragsverlängerung mit der Agrargemeinschaft vereinbart werden konnte. "Das konnte auch gar nicht zustande kommen, denn Karl-Heinz Prentner hat vor zwei Monaten bei mir angerufen, dann habe ich nichts mehr gehört", sagt Obmann Georg Buchegger.
Und: "Wir haben großes Interesse daran, dass der Winterbetrieb weiter geht, denn sonst würde wahrscheinlich die Straße nicht mehr geräumt werden und alles einschlafen." Dieses "große Interesse" teilt Strobls Bürgermeister Josef Weikinger, der gegenüber der "Krone" betonte: "Die Postalm ist touristisch und für unsere Wintersportvereine sehr wichtig." Ähnliches hört man seit Jahren aus Abtenau. Es herrscht also Einigkeit, dass man auch in Zukunft Skifahren soll. So weit, so gut. Vorbei mit den Übereinstimmungen ist es aber, wenn es um die handelnden Personen geht. Während Unternehmer Karl-Heinz Prentner weiter machen möchte und fertige Investitionspläne in der Schublade liegen hat, sagt Weikinger:
Ortschef wünscht sich einheimische Betreiber
"Uns wäre es am liebsten, wenn es ohne diese Gesellschaft weiter geht. Aus der Wirtschaft höre ich, dass einige Einheimische Interesse haben, die Anlagen zu übernehmen." So gesehen wäre es im Interesse der Strobler, wenn die Gläubiger der 20 Prozent-Quote nicht zustimmen, die Gesellschaft aufgelöst wird. Dabei gehört die Gemeinde selbst zu den zirka 30 Gläubigern. "Wir haben einen Kredit von 180.000 Euro gewährt", so Weikinger. Die Grundstücksbesitzer wollen laut Obmann erst einmal abwarten. "Wir sind als Gläubiger nicht massiv betroffen, außer dass die Zukunft schon wieder ungewiss ist", sagt Georg Buchegger.
Melanie Hutter, Kronen Zeitung
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