Trassenverlegung

Gegenwind für neue Verkehrslösung in Fügen

Tirol
16.05.2017 14:24

Dass Fügen dringend eine Verkehrslösung braucht, darüber waren sich am Montag Abend bei der Gemeindeversammlung - wie berichtet - die 300 Bürger einig. Doch die "Variante Grün", für die 4,7 Hektar Grund benötigt wird, kam nicht bei allen gut an - vor allem bei jenen Fügenern nicht, die dafür ihren Grund hergeben müssen.

Insgesamt 23 Ausschuss-Mitglieder - darunter auch betroffene Anrainer - erarbeiteten in 26 intensiven Arbeitsstunden um die 20 Verkehrslösungen. "Am Ende blieben zwei Varianten übrig, die verkehrstechnisch untersucht worden sind. Die 'Variante Gelb' hätte dabei eine massive Bestandssanierung bedeutet, die 'Variante Grün' beinhaltete den Trassentausch. Schließlich stand fest, dass die Trassenverlegung die beste Lösung für Fügen ist", erklärte Bürgermeister Dominik Mainusch.

"Vorgehensweise hat nichts mit Demokratie zu tun"

Doch vor allem ein paar der 30 Betroffenen teilte diese Meinung nicht. So zum Beispiel Landwirt und Gemeinderat Alois Huber, der für diese Variante rund eineinhalb Hektar opfern muss: "Wir sollten die Möglichkeit haben, über beide Varianten abzustimmen. Das ist so absolut nicht demokratisch." In dieselbe Kerbe schlug Gemeindevorstand Manfred Zeller, bei dessen Haus die neue Trasse vorbeiführen wird. "Auf persönliche Schicksale wird nicht eingegangen. Und auch die Tatsache, dass die 'Variante Gelb' überhaupt nicht berücksichtig wird, ist nicht tragbar. LH-Stv. Josef Geisler meinte kürzlich zu mir, dass das Geld nur für die 'Variante Grün' fließen würde, eine Frechheit", polterte Zeller.

Tausch-Verhandlungen mit den Betroffenen

Den teils emotionslastigen Kritikpunkten wurde im Zuge der Versammlung viel Raum gegeben. "Verkehrspolitische Entscheidungen sind niemals zufriedenstellend und ich verstehe die Sorgen der einzelnen Betroffenen, aber ich bin der Bürgermeister für alle Fügener und nicht der Interessensvertreter für einzelne", konterte Mainusch und versicherte: "Mit jedem Betroffenen werden wir Verhandlungen führen und ihnen Tauschgründe anbieten oder sie finanziell entschädigen."

"15.000 Pkw weniger"

LH-Stv. Josef Geisler verteidigte hingegen die "Variante Grün". "Rund 15.000 Fahrzeuge können mit dieser Lösung täglich auf die neue Trasse verlegt werden. Das Land hat die Verpflichtung, die beste Variante umzusetzen, und das tut es." Am 7. Juni wird im Gemeinderat abgestimmt. Fällt die Abstimmung positiv aus, erfolgt der Spatenstich in zwei Jahren. Die Höhe der Kosten ist noch unklar, sie werden jedoch zur Gänze vom Land Tirol getragen.

Jasmin Steiner, Kronen Zeitung

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