Schließung droht

Protest in Frankreich: Arbeiter “verminen” Fabrik

Ausland
11.05.2017 22:13

Bei dem angeschlagenen Autozulieferer GM&S in Zentralfrankreich haben Arbeiter mit Zerstörungen in der Fabrik gedroht, sollte das Unternehmen wie geplant geschlossen werden. Am Donnerstagmorgen zerschnitten sie eine Presse mit dem Schneidbrenner, eine weitere Maschine wurde am Nachmittag zerstört, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten.

Zusätzlich wurde das Fabriksareal mit Gasflaschen und Benzinkanistern "vermint" (siehe Bild unten). "Wir haben es satt, dass man uns zum Narren hält", sagte der Gewerkschaftsverterer Vincent Labrousse. Die Angestellten in dem Werk kämpften seit sechs Monaten um ihre Arbeitsplätze, aber nun stehe trotzdem die Schließung an. "Sollte das passieren, wird die Fabrik nicht heil übergeben werden", lautete die Drohung.

Bei GM&S in der Gemeinde La Souterraine arbeiten 280 Menschen. Sie werfen den Autokonzernen PSA und Renault vor, dem Zulieferer zu wenig Aufträge zu geben. Der Insolvenzverwalter verhandelt seit Wochen mit einem anderen Zulieferer über eine Übernahme. Laut Gewerkschaft sind diese Verhandlungen jedoch gescheitert. Die Belegschaft fordert Verhandlungen mit PSA, Renault und dem künftigen Präsidenten Emmanuel Macron.

GM&S-Übergangsverwalter und Verhandlungsführer Renaud Le Youdec rief die Autobauer auf, "ihrer Verantwortung nachzukommen", um den Fortbestand des Werks in La Souterraine zu sichern. Der Zulieferer sei absolut überlebensfähig, erklärte er.

Großkunden wollen angeschlagenem Unternehmen treu bleiben
PSA teilte mit, der Konzern habe immer aufseiten des Werks gestanden, während "andere Kunden GM&S verlassen" hätten. Um eine Lösung für die Probleme des Zulieferers zu finden, sei es notwendig, dass "diejenigen zurückkehren, die GM&S verlassen haben". Renault teilte mit, seine "Aufträge gegenüber GM&S trotz der Lieferschwierigkeiten aufrechterhalten" zu haben.

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