Strugl nach Wien?

LH Stelzer pocht auf Minister aus Oberösterreich

Oberösterreich
10.05.2017 17:43

Durch den Rücktritt von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner droht Oberösterreich seinen Vertreter in der Bundesregierung auf ÖVP-Seite zu verlieren. Doch der neue Landeschef Thomas Stelzer pocht auf einen ÖVP-Minister aus unserem Bundesland. Für das Wirtschaftsressort nach Mitterlehner käme LH-Vize Michael Strugl in Frage, aber den will Stelzer "nicht loswerden". Und er erzählt im Interview, welche Nachdenkprozesse er sich nun in ÖVP und in der SPÖ erwartet.

"Krone": "Dieser Schritt (Mitterlehners) muss uns alle nachdenklich machen, sagen Sie.
Thomas Stelzer: Es geht darum, wie wir alle in der ÖVP die Führung der Bundespartei einem Parteiobmann möglich machen. Aber ganz massiv auch um das, wie unser Regierungspartner auf Bundesebene, die SPÖ, mit der ÖVP umgeht. Wenn selbst ein so ausgewiesener Großkoalitionär so mürbe gemacht wird, dass er sich nicht mehr anders raussieht, als zurückzutreten, dann muss das unserem Gegenüber auf Regierungsseite schon zu denken geben.

"Krone": Sie meinen, den Mitterlehner hat eher die SPÖ mürbe gemacht, als die ÖVP?
Stelzer: Ich will mich sicher nicht rausreden, aber das ist auch Teil der ganzen Geschichte.

"Krone": Was könnte denn helfen, einem Bundesparteiobmann die Führung der Partei zu erleichtern? Mehr Macht?
Stelzer: Dass wir uns schnell zusammenfinden und dann auch schnell zu einer Entscheidung kommen, wie die Parteiführung ausschauen soll, wer das machen soll. Und dass wir uns auch klar werden, wie der Weg der ÖVP sein soll, um unsere Ideen für Österreich am besten rüberzubringen.

"Krone": Sie weichen meiner Frage aus. Braucht er mehr innerparteiliche Macht? Mehr Rückhalt aus den Ländern?
Stelzer: Sicher müssen alle ÖVP-Teile und die Länder ihn wollen und unterstützen. Umgekehrt muss man die Teile und die Länder entsprechend einbinden und für genug Austausch sorgen.


"Krone": Plädieren Sie dafür, dass nach dem Mühlviertler Mitterlehner wieder jemand aus Oberösterreich Minister wird?
Stelzer: Natürlich ist es mir wichtig, dass ein Vertreter der ÖVP Oberösterreich, wenn die ÖVP in der Regierung ist, einen Ministerposten hat. Wir haben gesehen, wie wichtig das für unsere Anliegen und Projekte im Land ist, zum Beispiel im Fall der Medizinfakultät.

"Krone": An wen denken Sie dabei?
Stelzer: Das ist leider eine fade Politikerantwort, aber das müssen wir wirklich zuerst intern beraten.

"Krone": Ihren Matchpartner Michael Strugl? Es ginge ja dabei ums für die Zukunft Oberösterreichs besonders wichtige Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium?
Stelzer: Den will ich behalten. Ich habe kein Interesse, Strugl loszuwerden.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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