Forderung

5773 Unterschriften für Mittersiller Spital

Salzburg
10.05.2017 13:25

Nach einer großen Demo im März für die Zukunft und den Erhalt des Spitals in Mittersill, übergaben Bürger aus dem Oberpinzgau und SPÖ-Chef Walter Steidl 5773 Unterschriften im Chiemseehof. Die Landesregierung hatte bereits Zugeständnisse für das Krankenhaus gemacht, die Sorge über die Personallage bleibt aber.

"Fakt ist, dass trotz Versprechungen der Landesregierung 20 Betten auf der Internen Abteilung abgebaut wurden und die Patienten abgewiesen werden. Wir verlangen ein modernes Krankenhaus mit einer schriftlichen Standortgarantie über 2018 hinaus, moderne OP-Säle, eine rund um die Uhr besetzte interne und chirurgische Abteilung, sowie ein Versorgungskonzept in Abstimmung mit den Ärzten", forderten Steidl und der Pinzgauer Nationalratsabgeordnete Walter Bacher bei der Übergabe an LH Wilfried Haslauer und den zuständigen Landesvize Christian Stöckl (beide ÖVP). In der Tat wird seit vielen Jahren - auch damals schon unter der SPÖ/ÖVP-Regierung - um die Zukunft des kleinen Spitals debattiert und gekämpft, der große Durchbruch war aber nie dabei, bis es ab dem vergangenen Jahr prekär wurde: Zwischen September 2016 und Mai 2017 haben sieben der 15 Ärzte das Krankenhaus, welches mit Zell am See zum Tauernklinikum vereint wurde, verlassen - teils wegen Perspektivenlosigkeit, teils wegen besserer Angebote anderswo.

Die Landesregierung reagierte und sicherte im August 2016 den Bau von neuen OP-Sälen und ein Modernisierungskonzept zu, die Lage bleibt aber unsicher: "Der Standort steht nicht zur Debatte. Die Planungsteams arbeiten auf Hochtouren an der Endabstimmung. Ich bin sehr zuversichtlich, bald Ergebnisse präsentieren zu können. Unbestritten ist, dass in die notwendige Modernisierung investiert und es neue OP-Säle geben wird", konterte Stöckl, der Steidl und Bacher gleich eine Forderung in Form eines Salzburger Memorandums mit auf den Weg gab: "Die Beiden sollen sich bei Parteifreund und Sozialminister Stöger für die dringende Novellierung des Ärzte-Arbeitszeitgesetzes einsetzen. Steidl und Bacher wissen genau, dass es die bundesgesetzlichen Vorgaben wie die maßlos übertriebene Einschränkung der Arbeitszeiten der Spitalsärzte sind, die die Aufrechterhaltung der kleineren Krankenhäuser und damit die medizinische Versorgung des ländlichen Raumes massiv gefährden. Parteipolitische Spielchen spielen, aber keinen Finger rühren, unerträglich."

Suche nach neuen Ärzten geht weiter
Indessen geht die Suche nach neuen Ärzten weiter. Tauernklinikum, SALK, das Schwarzacher Spital und die Ärztekammer sind dringend zur Mithilfe aufgerufen, um die angespannte Lage zu entschärfen.

Michael Pichler, Kronen Zeitung

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