In Schwarzach

Nach Hilferuf: Klinik wird jetzt aufgestockt

Salzburg
08.05.2017 21:52

Die Psychiatrie im Schwarzacher Spital leidet unter Platznot: Notbetten am Gang erschweren die Situation für Patienten und das überaus bemühte Team. Im Vorjahr wandte sich die Leitung mit einem Hilferuf an das Land. Jetzt kündigt Landesvize Christian Stöckl erste Verbesserungen an. Die Tagesklinik wird aufgestockt.

Das Krankenhaus Schwarzach ist in den Gebirgsgauen einzige Anlaufstelle für oft schwer kranke, psychiatrische Patienten. Zur akuten Platz- kam auch noch die Personalnot: Man konnte die 20 dazugehörigen Betten in St. Veit deshalb nur noch als Tagesklinik führen. "Seit Anfang des Jahres haben wir dort wieder eine Bettenstation", so Primar Marc Keglevic. Jetzt soll sich die Situation weiter entspannen: Als erste Maßnahme übersiedelt die Tagesklinik in die frühere Wäscherei (derzeit ein Depot), aus bisher 6 Plätzen werden in Zukunft 18. Stöckl sieht es als Chance, Patienten auch schneller auf ihr häusliches Umfeld vorzubereiten.

"Es ist ein Beginn, darüber sind wir sehr froh", freut sich Primar Keglevic. Er betont aber, dass sich die angespannte Situation auf der geschlossenen Abteilung dadurch nur bedingt verbessere. "Aus zehn Notbetten werden in Zukunft vielleicht sieben. Für Schwerkranke ist die Tagesklinik keine Alternative." Patienten können durch die vergrößerte Tagesklinik zum Teil aber früher entlassen werden. Keglevic: "Es erweitert die Möglichkeiten." Die Personalnot auf der Abteilung ist nicht mehr ganz so akut. Es sind aber nach wie vor fünf Ärztestellen nicht besetzt.

Versorgung in Gebirgsgauen schlecht
Spätestens im Juni soll der Umbau starten. Insgesamt werden rund 600.000 Euro investiert. Es gilt aber nur als provisorische Lösung. Langfristig wird eine Übersiedelung der gesamten Psychiatrie notwendig werden: Angedacht wird dafür die alte Kinderklinik. Der Zeitplan? Im Masterplan wird vorsichtig das Jahr 2025 angestrebt. Insgesamt sieht Keglevic akuten Nachholbedarf in der Versorgung in den südlichen Gauen: Kooperationen mit dem Tauernklinikum in Zell oder anderen ambulanten Stellen wurden nie konkret. Im kommenden Jahr startet in Schwarzach aber zumindest die "integrierte Versorgung" mit mobilen Teams, die wohnortnah arbeiten. "Ein halbes Team beginnt, für den Lungau, Pongau und Pinzgau brauchen wir in der Vollversorgung zehn Teams", erklärt der Psychiatrie-Primar, dass alles noch am Anfang steht.

Sabine Salzmann, Kronen Zeitung

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