Probleme in Rom

Italien schickt derzeit mehr Müll nach Österreich

Wirtschaft
08.05.2017 18:44

Angesichts neuer Probleme mit ihrer Müllentsorgung hat die Stadt Rom beschlossen, in den kommenden zwei Wochen noch größere Mengen Abfall in Österreich zu entsorgen. Wie berichtet, entsorgt die Stadt seit Dezember des Vorjahres ihren Hausmüll per Bahntransport in Österreich - maximal 70.000 Tonnen Abfall sind vertraglich vereinbart.

Statt eines Zuges werden diese Woche zwei Züge von Rom Kurs in Richtung der niederösterreichischen Verbrennungsanlage Dürnrohr bei Zwentendorf (Bezirk Tulln) nehmen. Kommende Woche sollen es dann voraussichtlich drei Züge sein, teilte die Stadt Rom am Montag nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA mit.

Aus Hausmüll werden Strom und Fernwärme erzeugt
Der römische Müll wird vorwiegend über den Kärntner Übergang Arnoldstein, alternativ über den Brenner angeliefert. Die ersten Züge mit Haushaltsabfällen aus Italien waren schon im Dezember in Dürnrohr eingetroffen. Maximal 70.000 Tonnen werden laut den vertraglich festgelegten Bedingungen verbrannt. Erzeugt wird daraus Strom für 170.000 Haushalte in der Region und Fernwärme für St. Pölten.

Abfälle auf den Straßen Roms
Die Abfalltransporte nach Österreich sind dringend notwendig. In den vergangenen Tagen haben sich die Probleme mit der Müllentsorgung in der italienischen Hauptstadt verschärft. Derzeit lagern Abfälle wieder auf den Straßen von Rom. Pläne für die Errichtung von Müllverbrennungsanlagen scheiterten bisher an Anrainerprotesten. Dazu kamen Missmanagement und Korruption beim Entsorgungsunternehmen AMA, bei dem ein Finanzloch von 650 Millionen Euro klafft.

Mega-Deponie Malagrotta wurde 2013 geschlossen
Rund 660 Kilo Müll produziert jeder Römer pro Jahr. Recycelt wird davon nach offiziellen Angaben etwa ein Viertel. Im Jahr 2013 ist Roms und gleichzeitig Europas größte Deponie Malagrotta auf Druck aus Brüssel geschlossen worden. Überfüllt war die Anlage bereits seit Jahren gewesen, da sie eigentlich schon im Jahr 2007 zusperren hätte sollen, weil offene Deponien in der EU verboten sind.

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