Tausende tödliche Kriegsrelikte lauern noch in Oberösterreichs Erde. Am Dienstag wurden in Alkoven, wie berichtet, zwei deutsche Fliegerbomben entdeckt. Die je 70 Kilo schweren Weltkriegswaffen konnten zum Gück problemlos entschärft werden. Nicht immer geht das so klaglos. 2003 starben dabei in Salzburg zwei Menschen.
"Wir gehen von tausenden Fliegerbomben aus, die noch in Oberösterreich in der Erde stecken. Jedes Jahr tauchen, meist bei Baggerungsarbeiten, zwischen acht bis 15 Stück davon auf", sagt Karl Rittmannsberger, einer der sieben Sprengstofffsachkundigen der Polizei: "Es passiert selten etwas, weil professionell agiert wird."
Wie reagiert man richtig? Rittmannsberger: "Der Ablauf ist klar: Wenn auf einer Baustelle eine Bombe oder einen Granate gefunden wird, sofort die Arbeiten einstellen, das Gelände absichern und die Exekutive alarmieren." Als erstes kommt eine "normale" Polizeistreife, die dann die Sprengstoffsachkundigen zu Rate zieht. Erst wenn die Spürnasen sicher wissen, dass es sich um echte Bomben handelt, wird der beim Bundesheer angesiedelte Entminungsdiernst gerufen. Diese Experten übernehmen dann die Entschärfung und Entsorgung.
Die meisten Fliegerbomben wurden in Linz am Gelände der heutigen Voest und Chemie abgeworfen, sowie an Verkehrsknotenpunkten wie in Attnang-Puchheim. In Alkoven waren die beiden Relikte deutsche Fabrikate. Oftmals kam es nämlich zu Notabwürfen, zum Beispiel wenn Flieger in Kampfhandlungen verwickelt wurden.
Christoph Gantner, Kronen Zeitung
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