Ausstellung erneuert

Die Riegersburg “modernisiert” seine Hexen

Steiermark
05.05.2017 18:05

30 Jahre ist es her, dass die Landesausstellung "Hexen und Zauberer" die Menschen scharenweise auf die Riegersburg gelockt hat. Nun wurde die Schau runderneuert und bietet neue Perspektiven auf die Frage, wie aus Vorurteilen Verurteilungen werden. Ein Rundgang mit Hausherrn Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein.

Herzlich willkommen auf der Riegersburg", grüßt Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein, während sich hinter ihm die Burg langsam aus dem Nebel schält. 2009 hat er das Haus von seinem Vater übernommen: "Ich bin aber nur zu einem Drittel Burgherr", erzählt er. Denn rund 100 Tage im Jahr übernimmt der studierte Mediziner die Urlaubsvertretung in diversen Arztpraxen in der Region. Und das dritte Drittel seiner Zeit widmet der dreifache Vater der Familie.

Dieser Tage macht er allerdings als Burgherr von sich hören: "Wir haben die Dramaturgie der Hexenausstellung völlig neu gestaltet", freut er sich der Hausherr. Immerhin rund 85 Prozent der Besucher kommen aus der Steiermark, ihnen will er einen neuen Blick auf jenes Thema bieten, mit dem die Riegersburg seit der Landesausstellung von 1987 verbunden wird.

Hexen in der Gegenwart
Aufwändige Videoinstallationen, neue Schauobjekte - darunter auch das Skelett eines Geräderten, das vor einigen Jahren bei Grabungen in Pölstal gefunden wurde - und vor allem ein stärkerer Gegenwartsbezug bestimmen die neue Schau: "Die Hexenverfolgung findet ja nicht nur in Geschichtsbüchern statt, sondern ist Teil der Gegenwart in vielen Regionen dieser Welt", sagt er. So wurden etwa alleine in Nepal im Jahr 2015 200 Frauen als Hexen verurteilt. In einigen Ländern in Afrika, Südamerika oder Asien ist die Situation ähnlich.

"Ich wollte vor allem die Frage aufwerfen, wie in der Zeit der Hexenverfolgung aus Vorurteilen Verurteilungen wurden und was dieses Wissen für das Heute bedeutet", so Liechtenstein. "Es herrschte damals ein Prinzip der Angst, das es auch heute noch gibt", ergänzt er und zieht etwa Parallelen zum Umgang mit Flüchtlingen.

Unterhaltung & Tiefgang
Den Kern der Schau bildet freilich noch immer das, wofür die Riegersburg bekannt ist: die Geschichten rund um die Feldbacher Hexenprozesse im 17. Jahrhundert und die düsteren Legenden rund um die einstige Burgherrin Elisabeth Katharina von Galler und die Blumenhexe Katharina Paldauf.

"Wir haben versucht, einen guten Mix aus Unterhaltungswert und Tiefgang zu finden und so die Lust auf einen erstmaligen oder neuerlichen Besuch zu wecken", sagt der Hausherr. Ob nun mit oder ohne Hexerei - die Mission ist geglückt!

Mehr Informationen zur Riegersburg finden Sie hier.

Christoph Hartner, Kronen Zeitung

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