190.000 Euro Strafe

Steuer hinterzogen: Ehefrau von Nitsch verurteilt

Österreich
05.05.2017 16:07

Er arbeitet viel. Quasi "erschüttete" er sich ein Vermögen. Sie war diejenige, die die Kunstwerke verkaufte. Und deutlich zu wenig Steuern dafür an den Staat abführte. Ruchbar wurde die Hinterziehung nach einem Einbruch in das Anwesen von Künstler Hermann Nitsch im niederösterreichischen Prinzendorf. Jetzt fand der Prozess in Korneuburg statt.

Der Malerfürst begleitete Gattin Rita, nahm in der zweiten Zuschauerreihe Platz. Der Prozess dauerte nur kurz - die Ehefrau war nicht nur geständig, sondern hat die hinterzogenen 190.749,33 Euro an Umsatz- und 774.518,75 Euro an Einkommenssteuer bereits an den Fiskus überwiesen.

Steuerbetrug nach Einbruch aufgeflogen
Vier Jahre lang dauerte das Ermittlungsverfahren - und war an Pikanterie schwer zu überbieten. Aufgeflogen ist die Sache nach einem Einbruch in der Wohn- und Schaffensstätte des Ehepaares in Prinzendorf. Rita Nitsch gab bei der Polizei an, dass sich im ausgeräumten Tresor rund 400.000 Euro Bargeld und Schmuck im Wert von 100.000 Euro befunden hätten. Wahr aber war: Es handelte sich um rund 1,5 Millionen Euro Gesamtschaden, bedingt durch gebunkertes Schwarzgeld.

Davon wusste Nitsch nichts, aber Detektiv Dietmar Guggenbichler, den Frau Nitsch engagiert hatte, wusste alles. Man zerstritt sich, der mittlerweile Verstorbene ging zu Polizei und Finanz - und zeigte seine Kundin an.

Steuerschuld wurde geschätzt
Die Steuerschuld konnte dann nur geschätzt werden, weil die verkauften Nitsch'schen Kunstwerke via Galerien und Kunsthändler über die ganze Welt verstreut sind - und die Käufer nicht gerade auskunftsfreudig waren.

Das Urteil beträgt 290.000 Euro Strafe, weil der Staatsanwalt den Vorwurf der Gewerbsmäßigkeit zurückgezogen hatte. Dies deshalb, weil in Österreich zwischen Eheleuten Gütertrennung herrscht, die Bilder also das Eigentum von Hermann Nitsch sind und seine Frau von fremdem Einkommen Steuern hinterzog.

Gabriela Gödel, Kronen Zeitung

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