Hammerschmid eisern:

Schulreformpaket nicht mehr aufschnüren!

Österreich
02.05.2017 16:50

Mehr als 1700 Stellungnahmen sind während der Begutachtung in den vergangenen Wochen zum Schulautonomiepaket eingegangen. Die meisten davon waren negativ. Schulbehörden, Lehrer, Direktoren, aber auch Eltern lassen kaum ein gutes Haar an der Reform. Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) versucht die Einwände zu entkräften. Anfang Juni soll die Neugestaltung den Ministerrat passieren.

"Für gute Ideen bin ich immer zu haben, aber die Eckpunkte der Reform stehen" - und daran werde auch nicht mehr gerüttelt, betont Hammerschmid. So will sie ein Treffen mit der Lehrergewerkschaft in der kommenden Woche auch nur als Gesprächstermin und nicht als Verhandlung verstanden wissen.

Hammerschmid: "Bildungssystem ist vollkommen überreguliert"
Nicht rütteln will Hammerschmid etwa an der flexibel zu gestaltenden Gruppengröße - wenn es sinnvoll ist, sollen etwa bei einem Vortrag mehr als 25 Schüler teilnehmen. Dieser Punkt wurde in den Stellungnahmen besonders oft kritisiert. Die Bildungsministerin meint dazu: "Das österreichische Bildungssystem ist vollkommen überreguliert. Die Klassenschülerhöchstzahl muss von den Pädagogen selbst gestaltet werden. Mal unterrichten sie in kleinen Gruppen, dann gibt es ein Referat in einer größeren Gruppe - ganz so, wie sie es für richtig halten." Und inoffiziell heißt es außerdem aus dem Ministerium: Es gebe derzeit ohnehin keine Klassen mit 25 Schülern, also werde es nachher auch keine mit 30 geben.

Direktoren kämpfen um ihre Zulagen
Die Ministerin betont auch erneut, dass das Autonomiepaket kein Sparpaket sei. Die Ressourcenzuteilung werde gesetzlich verankert, die Schulen bekommen gleich viel Geld wie bisher. Auffällig ist, dass sich besonders viele Direktoren aus Wien über die neue Reform aufregen. Das dürfte nicht immer objektive und pädagogische Gründe haben: Die Direktoren sollen künftig zu sogenannten Standortleitern werden - und so die eine oder andere Zulage verlieren.

Geht es nach der Regierung, soll der überarbeitete Gesetzesvorschlag Anfang Juni den Ministerrat passieren.

Doris Vettermann, Kronen Zeitung

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