"May Day"-Demo

Los Angeles: Tausende protestieren gegen Trump

Ausland
02.05.2017 06:41

100.000 Demonstranten wurden erwartet - marschiert sind nur rund 15.000. Es geht um die traditionellen "May Day"-Proteste in Los Angeles. Warum die Veranstaltung trotzdem nicht zu unterschätzen ist.

Die Plakate, die die Demonstranten tragen, haben alle die gleiche Aufschrift: Resist. Widerstand leisten. Bei den diesjährigen "May Day"-Protesten, die jährlich am Internationalen Tag der Arbeit stattfinden, geht es weniger um Arbeit als um die Auslänerpolitik von Donald Trump. Der US-Präsident erhitzt die Gemüter - und das anständig.

"Alles muss anders werden!"
Die Mehrzahl der Demonstranten protestiert gegen Trump - darunter viele gebürtige Mexikaner, Kinder, aber auch Ältere. "Ich bin heute hier, weil ich wütend bin! An Trumps Politik gehört alles geändert - es gibt keine einzelnen Punkte, die besonders wichtig sind. Einfach alles muss anders werden!", sagt ein aufgebrachter Demonstrant aus Los Angeles im Gespräch mit der "Krone". Sein Kollege fügt hinzu: "Trump wird sowieso bald gehen müssen. Ich glaube nicht, dass er vier Jahre durchhält."

Wut und Angst
Noch nie in seinem Leben habe er so viel Wut und Angst in der Latino-Community gesehen, sagt David Rodriguez, Geschäftsführer der League of United Latin American Citizens in Kalifornien, gegenüber der "Los Angeles Times". Die Bürgerrechtsbewegung nahm auch an den Protesten teil.

Zweisprachigkeit "nicht okay"
In großen Teilen Kaliforniens, vor allem im Süden nahe der Grenze zu Mexiko, ist viel zweisprachig: Straßenmarkierungen, Menükarten in Restaurants, U-Bahn-Durchsagen, Werbeplakate ... Das scheint Trump-Supporter besonders aufzuregen: "Ich bin in San Diego aufgewachsen und bekomme dort keinen Job, weil ich kein Spanisch kann! Es ist nicht okay, dass ich zwei Sprachen sprechen muss - immerhin sind wir hier in Amerika!", regt sich eine Trump-Befürworterin auf. Nicht einmal bei McDonalds könne sie arbeiten, weil sie nur Englisch spreche. "Ich hoffe, Marine Le Pen gewinnt die Wahl in Frankreich!", so ihr Mann, ebenfalls in der Gruppe der Trump-Fans.

Keine größeren Ausschreitungen
Alles in allem seien die Proteste ruhig verlaufen, bestätigt ein Beamter des Los Angeles Police Department. Neben einigen kleineren Schlägereien, heftigen gegenseitigen Beschimpfungen und mehreren Festnahmen ist es am Montag in Los Angeles zu keinen größeren Ausschreitungen gekommen.

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