Krise in Venezuela

Präsident Maduro hebt Mindestlohn um 60 Prozent an

Ausland
01.05.2017 13:14

Rund vier Wochen nach Beginn der blutigen Proteste in Venezuela hat Präsident Nicolas Maduro eine Anhebung des Mindestlohns um 60 Prozent angekündigt. "Ich muss dafür sorgen, dass das Volk Arbeit, Bildung, Gesundheit und Obdach hat", sagte der sozialistische Staatschef am Sonntag in Caracas. Zugleich blieb Maduro unversöhnlich gegenüber der Opposition, der er der Anstachelung zur Gewalt bezichtigt.

Wie Maduro mitteilte, liegt der Mindestlohn nun bei rund 65.000 Bolivar. Das sind laut dem offiziellen Wechselkurs 90 Dollar (rund 82 Euro), auf dem Schwarzmarkt aber gerade einmal 15 Dollar. An den Lohn gekoppelte Lebensmittelgutscheine wurden auf 135.000 Bolivar erhöht.

Die Opposition macht Maduro für die schwere Wirtschaftskrise in dem südamerikanischen Land verantwortlich, die durch den starken Ölpreisrückgang seit 2014 verschärft wurde. Die außer Kontrolle geratene Inflation wird nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds in diesem Jahr auf 720 Prozent steigen. Wegen Versorgungsengpässen gab es in Venezuela schon mehrfach schwere Unruhen, Plünderungen und Massenproteste.

Dutzende Tote nach wochenlangen Protesten
Die Opposition kämpft für vorgezogene Parlamentswahlen und eine Volksabstimmung über eine Absetzung des sozialistischen Staatschefs, dessen Mandat regulär im Jänner 2019 endet. Bei Demonstrationen der Regierungsgegner gab es im April immer wieder Zusammenstöße mit Sicherheitskräften und Anhängern des Staatschefs. Dabei wurden 28 Menschen getötet und mehr als 400 weitere verletzt.

Vermittlungsangebot des Papstes abgelehnt
Papst Franziskus bot erneut seine Hilfe bei der Beilegung der Krise an, allerdings unter "klaren Bedingungen", wie er auf dem Rückflug von seinem Besuch in Ägypten sagte. Einzelheiten nannte er zunächst aber nicht. Im vergangenen Jahr waren Vermittlungen unter der Schirmherrschaft des Vatikans gescheitert. Das Vermittlungsangebot wird von der Opposition weiterhin abgelehnt.

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