Raubtier-Unfall
Tierpflegerin von Leopard getötet
Polizeisprecherin Jana Kindt schilderte ein Bild des Grauens: "Die Tote hatte Bissspuren an Kopf und Rücken. Sie war sofort tot." Im Tierpark herrschte tiefe Betroffenheit. Der Zoo blieb am Samstag geschlossen. Lediglich die Ermittler, Fotografen und Kameraleute waren im Tierpark unterwegs. Auch die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig informierte sich im Tierpark. Sie äußerte sich erschüttert und sprach den Angehörigen der Tierpflegerin ihr Mitgefühl aus. Die 23-Jährige hatte laut Stadtsprecher Andreas Bochmann erst im Sommer im Chemnitzer Tierpark ihre Ausbildung abgeschlossen.
Leoparden gelten als Kraftpakete und Kletterexperten. Die Opfer der Raubkatzen haben gegen die sprunggewaltigen Einzelkämpfer kaum eine Chance. Auf einen echten Kampf lassen es die vorsichtigen Katzen selten ankommen, heißt es in der Vorstellung der Leoparden auf der Internetseite des Chemnitzer Tierparks. Ein Sprung und ein gut gesetzter Kehlbiss genügten den Tieren meist, um ihre Beute zu packen.
Nicht der erste Unfall
Es war nicht der erste Vorfall dieser Art im Chemnitzer Tierpark. Anfang 2004 hatte Löwe "Sultan" seine Tierpflegerin angegriffen und schwer verletzt. Sie hatte den Innenbereich des Löwenkäfigs betreten, obwohl Schieber und Schleuse zum Außengehege noch offen waren. "Der Unfall damals war auf Nachlässigkeit der Frau und nicht auf bauliche Mängel im Tierpark zurückzuführen", sagte Stadtsprecher Andreas Bochmann am Samstag.
Warum die Schieber auch diesmal nicht geschlossen waren, war zunächst nicht geklärt. Es wird vermutet, dass erneut Unachtsamkeit der Pflegerin die Tragödie auslöste. Die genauen Umstände muss die Kriminalpolizei ermitteln. Sie befragte am Samstagnachmittag den Tierparkdirektor. Auch die Gewerbeaufsicht untersucht den Fall.
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