Mitten im April

Wintereinbruch: Chaos auf Österreichs Straßen

Österreich
20.04.2017 08:34

Der ungewöhnlich harte Wintereinbruch mitten im April hat für Chaos auf den Straßen, vor allem im Wiener Umland, gesorgt: Die Westautobahn musste am Mittwoch in beiden Fahrtrichtungen vom Knoten St. Pölten bis zur Wiener Westeinfahrt gesperrt werden. Die Wiener Außenringautobahn A21 war am Abend gänzlich unbefahrbar. Tausende Autofahrer steckten fest, bei Alland wurde ein Notquartier eingerichtet. Wie die Asfinag Donnerstagfrüh mitteilte, sind mittlerweile wieder alle Autobahnen ungehindert befahrbar.

Demnach waren die Gesamtsperre der A21 sowie Sperren auf der A1 und Behinderungen auf der A2 in der zweiten Nachthälfte beendet. Seit Mittwochnachmittag waren die Asfinag mit 20 Einsatzfahrzeugen, die Polizei mit zwölf Streifenwagen, die Feuerwehr mit rund 100 Kräften inklusive Gerätschaften sowie fünf Abschleppfahrzeuge von Berge-Unternehmen auf der A21 im Dauereinsatz gewesen, um Unfallstellen zu räumen und hängen gebliebene Fahrzeuge zu bergen.

Schneefall klingt ab, Sturmböen und Kälte bleiben
Eine Entspannung der Lage ist langsam in Sicht. Im Lauf des Tages lassen die Schnee- und Regenfälle laut ZAMG-Prognose verbreitet nach, klingen oft sogar zur Gänze ab. Am längsten schneit es noch an der Alpennordseite. Der lebhafte Wind samt Sturmböen bleibt uns noch erhalten. Es erwarten uns Tageshöchsttemperaturen zwischen drei und zehn Grad, bei Föhn sind sogar 13 Grad möglich.

Allerdings beschert uns die Nacht klirrende Kälte und Frost: Die Temperaturen fallen im ganzen Land in den Minusbereich, bis zu minus zehn Grad sind etwa in höher gelegenen Alpentälern möglich. Nach einem frostigen Morgen sollte sich am Freitag die Sonne vielerorts durch die Wolkendecke kämpfen können. Die Temperaturen steigen auf maximal 14 Grad.

Am Donnerstag blieben vor allem auf den Steigungen der A21 im Bereich Hochstraß Richtung A1 am frühen Abend trotz der Schneeräumung immer wieder Fahrzeuge hängen. Die Fahrtrichtung Wien war zwar frei von Verkehr, wurde jedoch gesperrt, um die Einsatzkräfte zur Staustelle zu schicken.

Einsatzkräfte versorgten Autofahrer, Notquartier eingerichtet
Das Rote Kreuz Niederösterreich stand mit 20 Mitarbeitern den gesamten Abend lang im Versorgungseinsatz. Fahrzeuginsassen, die im Stau standen, wurden von Helfern des Roten Kreuzes mit Schnitten, warmen Getränken und - bei Bedarf - auch mit Decken versorgt. Unterstützung gab es dabei von der Polizei, der Feuerwehr und Mitarbeitern der Asfinag. Mitarbeiter des Roten Kreuzes waren außerdem an Autobahnabfahrten positioniert, um Verkehrsteilnehmer darüber zu informieren, wo es Essen, Benzin oder Unterkünfte gibt. Zudem wurde ein Notquartier für etwa 50 Personen in der Volksschule Alland eingerichtet.

Video: Wintereinbruch im April? "Nicht so angenehm"

"Räumstaffel mit Polizeibegleitung unterwegs"
"Wir fahren nun mit einer Räumstaffel mit Polizeibegleitung gegen die Richtungsfahrbahn über die A21", erklärte Heimo Maier-Farkas, der Leiter des Autobahnbetriebes, am späten Mittwochabend, "dann leiten wir die Pkw über die Betriebsumkehr auf die Fahrtrichtung Wien um. Nur so schaffen wir es, zumindest die Fahrer von Pkw aus dem Stau zu holen. Sind diese weg, können wir mit unseren Räumstaffeln wieder in Fahrtrichtung Steinhäusl räumen."

Auch im restlichen Gebiet des Wienerwaldes wurden am Mittwoch immer wieder Straßensperren verhängt. Das führte zu weitreichenden Staus im gesamten Wiener Umland sowie im Stadtgebiet. Alleine die Umleitung der Westeinfahrt über die S5 führte zu einem rund fünf Kilometer langen Stau vor Stockerau.

Video: Winter-Comeback - so stürmte es in Wien

"In Liesing glaubt man, man ist in Kitzbühel"
Aufgrund des Wintereinbruchs war auch die Wiener Berufsfeuerwehr am Mittwoch im Dauereinsatz: Alleine seit 16 Uhr musste 55-mal ausgerückt werden, vor allem wegen loser Äste und umgestürzter Bäume in den Bezirken 13, 14 und 23. "In Liesing glaubt man, man ist in Kitzbühel", sagte Sprecher Christian Feiler. Dem immer intensiver fallenden Nassschnee waren viele der bereits mit laub bedeckten Äste oft nicht gewachsen und gaben unter dem Gewicht nach. Dazu kamen noch Windböen bis zu 80 km/h, die etwa in der Kaltenleutgebner Straße Bäume umwarfen und diese blockierten.

Bis 19.30 Uhr wurden insgesamt an die 90 Einsätze absolviert. "Normal sind in 24 Stunden rund 100. Und wir haben noch die ganze Nacht vor uns", sagte Feiler.

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