Fiese Betrugsmasche

3,5 Mio. €: Falsche Bauminister zocken Kärntner ab

Österreich
19.04.2017 06:51

Die Geschichte klingt wie ein Drehbuch für einen Kinofilm: Gauner gaukeln Firmenbossen Millionengeschäfte vor, spielen sogar Minister, und Beamte und schaffen es, die Unternehmen ordentlich abzuzocken. Nur, dass dieser Fall echt ist - sieben Kärntner sind in der Slowakei um 3,5 Millionen Euro betrogen worden!

Die grenzüberschreitenden Ermittlungen in dem Riesenakt sind jahrelang gelaufen. Jetzt ist eine Anklage fertig, die noch heuer am Landesgericht Klagenfurt verhandelt werden soll. Der Fall ist spektakulär: Ein 39-jähriger Kärntner steht im Verdacht, Mittelsmann einer Betrügerbande gewesen zu sein, die auf höchstem Niveau gearbeitet hat.

So nutzte sie 2012 eine Altbausanierungswelle in der Slowakei und buhlte international um Firmen, die an diesem Bauboom mitnaschen wollten. Auch bei sieben Kärntner Unternehmen hatten die Kriminellen Erfolg. Sie bewarben sich gemeinsam um Aufträge für die Sanierung von Tausenden Altbauwohnungen im Volumen von 330 Millionen Euro und gründeten dafür eine eigene Arbeitsgemeinschaft.

Treffen mit Ministern und Beamten vorgespielt
Bei Besuchen vor Ort in Bratislava wurden den Kärntner Unternehmern sogar Treffen mit Ministern und hochrangigen Wirtschaftsbeamten vorgespielt. Verdacht schöpfte zunächst niemand, zumal das Bauprojekt von der EU finanziert werden sollte - und man zahlte brav Gebühren um rund 3,5 Millionen Euro ein. Erst nach und nach wurde klar, dass die Kärntner Betrügern aufgesessen waren. Eine Firma schlitterte daraufhin sogar in die Pleite.

Drei Verdächtige - einer sitzt derzeit in U-Haft - sollen in Klagenfurt auf die Anklagebank. Offen ist noch, wie viele weitere Täter es gibt und wohin das Geld verschwunden ist. "Es sind einige Rätsel zu klären", so Hans Gradischnig, der den Kärntner Angeklagten in dem Verfahren vertritt.

Kerstin Wassermann, Kronen Zeitung

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