Ein dramatischer Zwischenfall beim Spiel Rapid gegen Ried könnte ein gerichtliches Nachspiel haben: Rapid-Chaoten hatten bengalische Feuer und Rauchtöpfe entzündet - in dem farbigen und giftigen Qualm wäre ein siebenjähriges Mädchen beinahe erstickt, musste im Spital versorgt werden. Nun werden die Täter gesucht.
"Das Mädchen aus Ennsdorf hatte sich mit seinem Vater im Rieder Stadion in der extrem dicht besetzten Rapid-Fanzone aufgehalten, wo in der ersten Halbzeit 28 eingeschmuggelte Bengalenfeuer und Rauchtöpfe gezündet wurden", berichtet Polizeioberst Johannes Prager, der bei dem Fußballmatch heute vor einer Woche als Kommandant der Einsatzeinheit im Dienst war. Da bei jenem Sektor das Dach sehr niedrig ist, konnte der dichte, gefährliche Qualm nicht abziehen. Die siebenjährige Julia bekam Erstickungsanfälle, wurde mit massiver Atemnot zum Notarzt vor Ort gebracht, der das Kind ins Rieder Spital einliefern ließ.
Am Abend nahm es der Vater wieder mit nach Hause, er wird nach Ostern polizeilich befragt.
Video-Aufzeichnungen
Derzeit suchen Polizisten auf Video-Aufzeichnungen des Sektors nach Verdächtigen, denen ein Verfahren wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit droht. Die Solidargemeinschaft "Rechtshilfe Rapid" kommentiert diesen Zwischenfall auf ihrer Hompage: " erfreulicherweise wurde Pyrotechnik beim Auswärtsspiel in Ried sehr verantwortungsbewusst eingesetzt und es kam zu keinen Verletzungen"
Derzeit läuft in Oberösterreich ein Projekt, um derart dramatische Zwischenfälle zu verhindern. "Ordnerdienste lernen in Schulungen, wie gefährlich Pyrotechnik bei Massenveranstaltungen sein kann und wie Fans sie in die Stadien schmuggeln", sagt Prager.
Johann Haginger, Kronen Zeitung
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