Massentötung

Syrien: IS-Schergen enthaupten Dutzende Menschen

Ausland
05.04.2017 21:34

Bei ihrer größten Massentötung in diesem Jahr hat die Terrormiliz Islamischer Staat am Mittwoch in Ostsyrien 33 Menschen enthauptet. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, sei den Opfern im Alter zwischen 18 und 25 Jahren am Rande einer ausgehobenen Grube der Kopf abgeschnitten worden. Nach dem Giftgas-Angriff in Syrien am Dienstag, der Dutzende zivile Todesopfer forderte, ist auch die Situation auf internationaler diplomatischer Ebene höchst angespannt.

Die jüngsten IS-Gräueltaten sollen sich in der Provinz Deir ez-Zor ereignet haben. Noch ist unklar, wer die Getöteten waren und warum sie getötet wurden. Der IS bringt immer wieder Gruppen von Menschen um - oft deshalb, weil sie angeblich mit feindlichen Organisationen wie der syrischen Armee zusammenarbeiten oder anderen religiösen Gruppen angehören, die die Extremisten als ungläubig oder abtrünnig betrachten.

Trump gibt Assad Schuld an Giftgas-Angriff
In der internationalen Syrien-Diplomatie liegen unterdessen die Nerven einmal mehr blank. US-Präsident Donald Trump gab der syrischen Assad-Regierung die Schuld für den Giftgas-Angriff und verurteilte den Vorfall erneut scharf. Es sei eine "furchtbare Tat gegen unschuldige Menschen", die nicht toleriert werden könne, sagte Trump am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem jordanischen König Abdullah II.

Die US-Regierung stehe an der Seite ihrer Verbündeten und verurteile diese "furchtbare Attacke", so Trump. Er warf der syrischen Regierung vor, eine Grenze überschritten zu haben. Seine Einstellung zu Präsident Bashar al-Assad habe sich verändert, sagte er am Mittwoch. Trump ließ aber offen, ob das Konsequenzen haben wird: Er sagte lediglich, es sei Teil seiner Politik, militärische Schritte im Vorfeld nicht zu verraten.

USA drohen einseitige Aktion nach Gas-Attacke an
Die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, drohte mit einseitigen Aktionen seitens der USA, sollte sich der UN-Sicherheitsrat nicht auf eine gemeinsame Reaktion verständigen. "Wenn die Vereinten Nationen fortlaufend ihre Pflicht zum kollektiven Handeln verletzen, dann sind wir gezwungen, unsere eigenen Maßnahmen zu ergreifen", sagte Haley am Dienstag in New York. Zuvor hatte Russland seine Ablehnung einer auch von den USA eingebrachten Resolution bekundet. Unklar blieb, ob Haley ein militärisches Eingreifen in Syrien, etwa gegen Präsident Assad, eigene Sanktionen oder andere Maßnahmen meinte.

Bei dem Angriff auf die von Rebellen kontrollierte Kleinstadt Khan Sheikhoun in der nordwestlichen Provinz Idlib waren laut Angaben von Aktivisten am Dienstag mindestens 72 Menschen getötet worden, mehr als 100 weitere Menschen wurden verletzt. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation zeigten sie typische Symptome, die bei Kontakt mit sogenannten Nervenkampfstoffen auftreten.

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