Von Mexiko bis Polen

Bunte Auferstehung: Osterbräuche rund um die Welt

Ostern
14.03.2024 11:48

Ostern wird mit vielen Bräuchen und Traditionen begangen. Den Osterhasen, das Osterfeuer, die Fleischweihe, Palmkätzchen aber auch Eierpecken und süße Osterneste suchen kennt bei uns jeder. Doch wie wird die Auferstehung von Jesu Christi in anderen Teilen der Welt gefeiert? Wir präsentieren die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Feierlichkeiten aus aller Welt.

In Griechenland werden besonders ausgiebige, da stundenlange, Messen gelesen (oft gibt es danach ein großes Feuerwerk), in Tschechien werden Sträucher mit buntem Schmuck behangen und auf den Philippinen oder in Coldrerio (Schweiz) wird am Karfreitag sogar die Kreuzigung Jesu nachgestellt. Bei den Filipinos wird diese sehr authentisch und blutig zelebriert, die andere wird weit harmloser durch eine mimische Darstellung begangen.

Gefahrlos geht es in Bulgarien zu. Dort umarmt und grüßt man einander mit den Worten "Christus ist auferstanden" (Antwort: "Er ist wahrhaftig auferstanden!") bis Christi Himmelfahrt. Auch das Eierpecken ist sehr beliebt, erlebt dort aber eine neue Dimension. Am Ostersonntag bringt jeder hartgekochte, gefärbte Eier mit in die Kirche und gleich nach der Andacht, oft noch im Sitzen, beginnen die "Duelle". Wessen Ei unbeschadet bleibt - Vorsicht, manche schummeln mit Holzeiern -, der gewinnt und darf sich auf ein besonders glückliches Jahr freuen. Der Verlierer muss sein Ei an Ort und Stelle verspeisen. Eigentlich schade, denn in Bulgarien werden Ostereier oft besonders kunstvoll, und natürlich von Hand, bemalt und verziert.

In Australien ist Meister Lampe nicht sehr beliebt, was an seinen Verwandten, den Kaninchen, liegt. Diese haben sich vor circa 150 Jahren dort angesiedelt und rasend schnell vermehrt, auch heute noch bedrohen sie viele einheimische Tierarten. So auch den Nasenbeutler Bilby, dessen Lebensraum immer kleiner wird. Anstatt des Hasen darf er Kindern Ostergeschenke bringen. Das verhilft ihm zu Popularität und sorgt zugleich für seinen Schutz. Mit seinen langen Ohren und der süßen Schnauze ist er auch wirklich fast so herzig wie unser Meister Lampe!

In Guatemala, Russland, Spanien, etc. finden alljährlich große Prozessionen statt. Oft werden Heiligenfiguren durch die Straßen getragen, manchmal auch von Vermummten an eisernen Ketten.

In Mexiko verkleiden sich alljährlich Tausende Menschen, um am Passionszug teilzunehmen, in Spanien dürfen Kinder vielerorts auf Piñatas, bunten Figuren aus Pappe, einschlagen, aus denen Süßigkeiten prasseln.

In Ungarn, Tschechien, Rumänien, Polen und der Slowakei besprühen Männer Frauen jeden Alters mit Wasser oder Parfüm - das soll den Damen auch im nächsten Jahr Schönheit und Frische verleihen und sie bei guter Gesundheit halten. Die Damen sind zu diesem Anlass natürlich in ihre schönsten volkstümlichen Gewänder gehüllt und warten Kuchen und Alkoholika auf.

Auch im hohen Norden wird Ostern gefeiert. Die Finnen packen Ruten aus und schicken Hexen los, die sich in allen Teilen des Landes herumtreiben. In Brasilien werden Strohpuppen, die an Judas erinnern sollen, verprügelt. Die Iren hingegen tanzen - und beerdigen Heringe. Dies soll das Ende der Fastenzeit symbolisieren, in der Fisch traditionell das Hauptnahrungsmittel darstellt.

In Russland, Deutschland, Südtirol und z.B. Kroatien findet die Weihe der Osterspeisen ebenfalls statt. Auch dort finden sich in den Körben - neben manch örtlicher Spezialität wie etwa Kulitsch in Russland, Fochaz (Ofenbrot) in Südtirol oder Torta di Pasquetta in Italien - vorrangig Osterschinken, Eier, Würste, Zunge, Brot und Salz. Engländer feiern Ostern mit einem Rosingengebäck, in welches ein Kreuz eingeritzt wurde, sogenannten "cross buns".

Wussten Sie, dass ...

  • Ostern seinen Ursprung im jüdischen Pessachfest hat? Das Pessachfest erinnert an die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei und deren Auszug aus Ägypten.
  • Eier früher ausschließlich rot gefärbt wurden? Die Farbe symbolisiert das Blut Christi, Fruchtbarkeit und Leben, das durch Jesus' Opfer erworben wurde.
  • die Kirchenglocken zwischen Gründonnerstag und der Osternacht nicht läuten? Die Glocken fliegen, so sagt man u.a. in Frankreich und Österreich, nach Rom und kommen erst am Ostersonntag zurück. In Frankreich werden deshalb besonders gerne Glocken aus Schokolade fürs Fest gefertigt.

Ganz still bleibt es aber dennoch nicht - vielerorts ziehen Kinder mit Ratschen durch die Dörfer und rufen so die Menschen zum Gottesdienst. Ein jahrhunderte alter Brauch!

Erzählen Sie uns in den Storykommentaren, welche Bräuche Sie begehen und wie Sie das Osterfest feiern. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie frohe Feiertage!

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