Spaßes Bruder

Mazda CX-5: Fahr-Maßstab der Kompakt-SUVs?

Motor
26.03.2017 10:10

Der neue Mazda CX-5 macht einen Sprung Richtung Premium und lässt seinen Fahrer die Verwandtschaft zum Roadster MX-5 spüren. Obwohl sie das Auto nicht völlig neu konstruiert, sondern in überarbeiteter Form auf der bestehenden Plattform aufgebaut haben, ist den Japanern eines der wahrscheinlich am meisten unterschätzten SUVs überhaupt gelungen.

(Bild: kmm)

Wenn man nicht wüsste, dass der neue Mazda CX-5 im Juni genau so auf den Markt kommt - man könnte ihn glatt für ein Concept Car halten, dessen auffällige Charakternase es "ganz sicher nicht" in die Serie schaffen wird. Die Haube ist zwei Fingerbreit länger als bisher, und in Verbindung mit flacherer Karosserie und verbreiterter Spur steht das Kompakt-SUV bei mit 2,70 m unverändertem Radstand nun deutlich sportlicher auf den bis zu 19 Zoll großen Rädern.

In aller Unauffälligkeit haben die Japaner ihren wahlweise front- oder allradgetriebenen Kassenschlager (1,5 Millionen Stück seit 2012) nicht nur neu aufgelegt, sondern ihn mit feinem Schliff fast auf Premium-Level gehoben. Da ist plötzlich ein Head-up-Display zu haben, das Tachoanzeige, Tempolimit, Navi-Hinweise etc. in die Windschutzscheibe statt auf ein Stück Plexiglas spiegelt (in der Top-Ausstattung), LED-Scheinwerfer sind grundsätzlich serienmäßig, optional sogar mit adaptiver Zwölf-Punkt-Matrix, und auch die Assistenzsysteme lassen keine Wünsche mehr offen. Der Spurhalteassistent kann jetzt das Lenkrad vibrieren lassen und/oder gegenlenken, es gibt Top-Fußgängererkennung oder einen Stop-&-Go-Radartempomaten für die tägliche Stau-Entspannung.

Noch mehr als bei manchem Konkurrenten will man hier aber lieber selbst fahren, und zwar gern auch schnell, denn Mazda hat es geschafft, die Essenz des Spaßroadster MX-5 in die SUV-Sprache zu übersetzen. Das bedeutet: knackige Schaltung (optional Automatik, jedenfalls Sechsgang), präzises Fahrwerk und eine extrem gefühlvolle Lenkung. Auf ersten Testrunden in der Toskana karvte der Hochbeiner (20 cm Bodenfreiheit) mit maßstabsetzender Geschmeidigkeit durch das berühmte Kurvenreich, "homöopathisch" unterstützt durch die hauseigene G-Vectoring Control. Fahrer und Mitfahrer bleiben dabei jederzeit entspannt, nicht zuletzt weil der Fahrwerkskomfort nicht zu kurz kommt.

Motoren bleibt unverändert - bis auf einen, der noch kommt
Motorisierung der Wahl ist der Top-Dieselmotor, der mit zwei Turboladern aus 2,2 Liter Hubraum 175 PS holt und ab 2000/min. bis zu 420 Nm auf die Kurbelwelle stemmt. Klingt nach Turboloch, ist in der Praxis aber gut abgestimmt. Mit dem serienmäßigen Allradantrieb erreicht der leer 1445 kg leichte Wagen Tempo 100 nach 9,0 Sekunden, der Normverbrauch liegt bei 5,4 l/100 km. Mit Automatik kommen jeweils ein paar Zehntel dazu. Eine Spur weniger gut im Futter steht der 150-PS-Diesel, der wahlweise mit Front- oder Allradantrieb zu haben ist. Hingegen eher schwach auf der Brust ist der Zweiliter-Saugbenziner, vor allem mit Allradantrieb. Leistet er als Fronttriebler noch 165 PS, büßt er als AWD wegen einer geänderten Abgasführung 5 PS ein. Dazu kommt der Gewichtsnachteil von 1285 zu 1345 kg.

Benzinerfreunde können sich schon mal den August im Kalender markieren, da wird ein 2,5-Liter-Motor mit 194 PS und Zylinderabschaltung nachgereicht.

Beeindruckendes Komforterlebnis
Auch bei hohem Tempo bleibt es unabhängig vom gewählten Motor vorbildlich leise im Innenraum, wo wertige Materialien statt billigem Plastik Augen und Händen schmeicheln. Auch das Platzangebot geht in Ordnung. Nur das maximal sieben Zoll große Display mit der eher groben Grafik-Auflösung lässt erkennen, dass wir hier in einem Non-Premium-Auto sitzen. Die Bedienung per Drehdrücksteller oder Fingertipp funktioniert aber gut.

Unterm Strich
So sieht es aus, wenn man ein Modell aus gutem Grund evolutioniert statt revolutioniert. Der neue Mazda CX-5 lässt den alten auf den ersten Blick nicht alt aussehen, hebt sich aber umso mehr von ihm ab, je genauer man hinsieht. Die Preise beginnen bei 25.990 Euro für den 2WD-Benziner, inklusive Tempomat, Klimaanlage, Neigungsverstellung für die 40:20:40-Rückbanklehne und City-Notbremsassistent. Die meisten Ausstattungsoptionen sind an die Wahl höherer Ausstattungsniveaus gebunden, wo man aber relativ viel für relativ wenig Geld bekommt. Dadurch ist der Top-Dieselmotor aber auch erst ab 40.890 Euro erhältlich (Niveau Revolution Top samt Allrad).

Unter den SUVs hat der Mazda CX-5 mehr denn je den Fahrfreude-Aspekt gepachtet, Bruder MX-5 lässt grüßen. Nicht roadsterlike ist natürlich das feste Dach des CX-5 - aber immerhin wurde die Öffnung des optionalen Schiebedachs um 45 mm vergrößert.

Warum?

  • Die Fahreigenschaften: Selten ist es so leicht, schnell entspannt und geschmeidig zu fahren
  • Klassensprung: Der Mazda CX-5 hinterlässt einen Premium-Eindruck

Warum nicht?

  • Freunde großer, hochauflösender Displays stören sich an der groben Kartendarstellung.

Oder vielleicht …

… Ford Kuga, Honda CR-V, VW Tiguan, Seat Ateca …

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(Bild: kmm)



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