Naturschutzverstoß?

Bgld: Holz-Plumpsklo droht Abriss von Amts wegen

Österreich
17.03.2017 08:50

Sie stehen mitten in den Weingärten, am Wegesrand und neben alten Bauernhäusern: Nostalgische Plumpsklos sind kein seltener Anblick rund um Deutsch Schützen-Eisenberg im Burgenland. Jetzt wird es aber laut rund um das stille Örtchen. Nach einer Anzeige prüft die Bezirksbehörde, ob die hölzerne Toilette den Gesetzen entspricht.

"Das Plumpsklo muss so rasch wie möglich weg!" - diese Worte bekam Willi Reiger aus Eisenberg von einem Aufsichtsorgan des Landschaftsschutzes zu hören. Der Beamte hatte das Klohüttchen an der Außenmauer seines Hauses genau unter die Lupe genommen und Fotos geschossen. "Für den geforderten Abriss der Toilette gab es nicht einmal eine Begründung", ärgert sich der Besitzer.

"Woher die Unterlagen nehmen?"
Als er bei der Behörde nachfragte, hieß es, für dieses stille Örtchen fehle die Genehmigung. Reiger: "Wie soll ich jetzt beweisen, dass die Toilette im 19. Jahrhundert korrekt errichtet worden war? Woher soll ich die Unterlagen darüber nehmen?"

Die Bezirkshauptmannschaft Oberwart beruft sich darauf, jeder Anzeige auf den Grund gehen zu müssen. "Ein Plumpsklo gilt auch als Bauwerk, das rechtlichen Auflagen unterliegt und auch nicht gegen den Naturschutz verstoßen darf", erklärt Behördenleiter Helmut Nemeth. Die Schlüsselfrage: Wurde Reigers Klo nachweislich vor 1991 gebaut? Denn nur dann sei keine Bewilligung notwendig.

Karl Grammer und Christian Schulter, Kronen Zeitung

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