Um 125.000 Euro

Schlafen im Bett des Kaisers

Oberösterreich
15.03.2017 16:19

Bis zum Kriegsendejahr 1918 schliefen Kaiser Karl I. und Kaiserin Zita in diesem Bett, wenn sie sie sich in ihrem Privatschloss Wartholz im niederösterreichischen Reichenau an der Rax aufhielten. Über verschlungene Wege gelangte das Schlafzimmer nach Oberösterreich, wird jetzt um 125.000 Euro im Internet angeboten.

Der Leibarzt des Kaisers hatte die Schlafzimmereinrichtung von Schloss Wartholz als Entschädigung für seine Dienste von der Kaiserfamilie geschenkt bekommen und sie nach Linz gebracht. Im Alter von 90 Jahren verkaufte er die kaiserlichen Möbel im Jahr 1968, als sein Haus wegen des Baus des Autobahnzubringers A 7 abgrissen wurde. Der neue Besitzer, Eigentümer des Betonwerkes in Asten, wollte die Möbel nach Deutschland übersiedeln - weil Österreich damals noch nicht zur EU gehörte und Kulturgüter daher nicht ausgeführt werden durften, verkaufte es dieser schließlich im Jahr 1998 wiederum an den mit der Übersiedlung beauftragten Spediteur Füsselberger.

"Wir haben das Schlafzimmer jahrelang benutzt, haben sehr gut im kaiserlichen Bett geschlafen", erzählt Elfriede Füsselberger und erklärt, warum sie das geschichtsträchtige Mobilar jetzt loswerden will: "Unser Sohn braucht das Zimmer, darum haben wir es ausgeräumt. Die Möbel - ein Doppelbett, zwei Nachtkästchen, zwei Kleiderkästen und vier Gemälde - stehen jetzt völlig zerlegt und verpackt in der Garage."

Weil einschlägige Interessenten kein Geld für einen Ankauf hatten, bietet die Familie nun Kaiser Karls Schlafzimmer um 125.000 € auf willhaben.at im Internet an. Elfriede Füsselberger: "Am liebsten wäre mir, wenn das Schlafzimmer in einem Schloss ausgestellt würde und es allgemein zugänglich wäre."

Johann Haginger, Kronen-Zeitung

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