In Erdoğan-Zeiten kann man es als gewagtes Unterfangen der ARD bezeichnen, am Donnerstag um 20.15 Uhr einen türkischstämmigen Kommissar namens Zeki Demirbilek, kurz Pascha genannt, in München ermitteln zu lassen.
Der in der Türkei geborene Krimi-erprobte Schauspieler Tim Seyfi schlüpft in die Rolle des Ermittlers, der sich mit seiner Einheit um Verbrechen mit Migrationshintergrund kümmert. Als Pascha macht Seyfi dabei den Spagat zwischen Isar und Bosporus: Isst Schweinsbraten, trinkt Obstler und türkischen Kaffee, geht in die Moschee und bügelt.
Ein Klischee-Spiel, das Autor Su Turhan in bis dato fünf Romane verpackt hat und in dem sich Seyfi äußerst wohlfühlt: "Ich habe mich auf Anhieb in diese Figur verliebt, die, ähnlich wie ich, je nach Tageslaune leichtfüßig zwischen der türkischen und bayerischen Kultur und Sprache switcht", so der 45-Jährige. "Ein Münchner durch und durch, der dabei nie seine türkischen Wurzeln leugnet!" Nächste Woche gibt’s noch eine Folge - wenn die Quote stimmt, wird Pascha in Serie geschickt.
Stefan Weinberger, Kronen Zeitung
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