Dank "Hubble"-Daten

Astronomen finden weiteren Mond im Sonnensystem

Wissenschaft
12.03.2017 07:02

Mithilfe von Daten des Weltraumteleskops "Hubble" haben Forscher um 2007 OR10, den drittgrößten Zwergplaneten des Sonnensystems, einen kleinen, bislang unbekannten Mond entdeckt. Der Fund schließe eine Lücke der bis dato im Sonnensystem bekannten Körper und zeige, dass offenbar auch alle großen Himmelskörper jenseits des Neptun Trabanten besitzen, so die Astronomen.

Wissenschaftler um John Stansberry vom Space Telescope Science Institute an der Johns Hopkins University in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland haben den Mond jetzt auf acht Fotos, die das Weltraumobservatorium "Hubble" zwischen 2009 bis 2010 zur Erde gefunkt hat, ausfindig gemacht.

Mond hat Durchmesser von 237 Kilometern
Der noch namenlose Trabant hat demnach einen Durchmesser von rund 237 Kilometern und kreist am Rande unseres Sonnensystemsum 2007 OR10. Der Zwerplanet - nach Pluto und Eris der drittgrößte Himmelskörper jenseits der Neptunbahn - zählt zu den sognannten transneptunischen Objekten (TNO) und wird auch als Scattered Disk Object bezeichnet. Sie sind gängigen Modellen zufolge wie sämtliche Objekte im Kuipergürtel außerhalb der Neptunbahn dereinst in der planetaren Aggregationsscheibe des Sonnensystems entstanden.

Dass alle bis dato bekannten TNOs Monde besitzen, deute auf eine sehr chaotische und dicht gedrängte Vergangenheit in den Randbereichen unseres Sonnensystems hin, berichten die Astronomen in einem auf der Open Access-Plattform arXiv.org veröffentlichten Fachartikel.

Zwergplanet-Kandidat wurde 2007 entdeckt
Der Zwergplanet-Kandidat 2007 OR10 wurde am 17. Juli 2007 von einem Team um Mike Brown am California Institute of Technology in Pasadena entdeckt. Der Himmelskörper mit einem Durchmesser von 1535 Kilometern ist gegenwärtig das größte bekannte Objekt im Sonnensystem, das noch keinen offiziellen Namen hat. Laut seinen Entdeckern besteht 2007 OR10 sehr wahrscheinlich aus einem Gesteinskern mit einem dicken Mantel aus Wassereis.

"Hubble" seit knapp 27 Jahren im All
Das Teleskop "Hubble" ist ein gemeinsames Projekt der US-Weltraumbehörde NASA und ihrem europäischen Pendant ESA. Es ist ein Observatorium für sichtbares und UV-Licht sowie Infrarotstrahlung und umrundet die Erde in einer Höhe von 575 Kilometern innerhalb von 96 Minuten einmal. Es wurde am 24. April 1990 im Zuge der Spaceshuttle-Mission STS-31 ins All geschossen.

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