Neue Ministerin

Rendi-Wagner legte vor Van der Bellen Amtseid ab

Österreich
08.03.2017 14:39

Pamela Rendi-Wagner ist am Mittwochnachmittag von Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Hofburg als neue Gesundheits- und Frauenministerin angelobt worden. Die 46-jährige Ärztin und bisherige Sektionschefin im Gesundheitsministerium tritt damit die Nachfolge ihrer verstorbenen Vorgängerin Sabine Oberhauser an.

Van der Bellen wünschte Rendi-Wagner für die verantwortungsvolle Aufgabe "alles Gute". Vor den Augen von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ), Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und Kanzleramtsminister Thomas Drozda (SPÖ) leistete das neue Regierungsmitglied das Gelöbnis mit Handschlag und der Formel "Ich gelobe". Danach wurden die entsprechenden Dekrete unterschrieben. Begleitet wurde Rendi-Wagner von ihren beiden Töchtern und Ehemann Michael, der das Kabinett von Drozda leitet.

Van der Bellen: "Selbstbewusste, erfolgreiche Frau"
Rendi-Wagner bringe "die besten Voraussetzungen" für ihr neues Amt mit, so das Staatsoberhaupt. Er habe sie am Dienstagabend zu einem langen Gespräch getroffen und sich überzeugen können, dass man eine "selbstbewusste, erfolgreiche Frau" als neue Ministerin begrüßen dürfe, so Van der Bellen.

Nach einem kurzen Gespräch hinter der Tapetentür enthob Van der Bellen am Mittwoch Sozialminister Alois Stöger von der zwischenzeitlichen Verwaltung der Gesundheits- und Frauenagenden, die durch den Tod Oberhausers notwendig geworden war.

Rendi-Wagner: "Bin bereits voll eingearbeitet"
Bereits vor ihrer Angelobung hatte sich Rendi-Wagner der Presse präsentiert. Dabei betonte sie, den Weg Oberhausers, mit der sie mehr als zwei Jahre "sehr intensiv, konstruktiv und leidenschaftlich zusammengearbeitet" habe, fortsetzen zu wollen. Da sie in die Gesundheitsagenden "bereits voll eingearbeitet" und vieles auf Schiene sei, gehe es jetzt in vielen Punkten nur noch um die Umsetzung.

"Stolz" zeigte sich Rendi-Wagner, "als Frauenministerin am Internationalen Frauentag dieses Amt zu übernehmen". Sie habe als Mutter zweier Töchter im Alter von sieben und elf Jahren selbst mehrmals täglich den "Spagat" zwischen Familie und Beruf zu schaffen. Das wäre nicht möglich, "ohne die zahlreichen Errungenschaften der sozialdemokratischen Frauenbewegung der letzten Jahrzehnte". Gleichzeitig betonte sie, dass noch zahlreiche Herausforderungen im Frauenbereich auf sie warten würden.

Rückenwind in SPÖ für neue Ministerin
Zuletzt war alles sehr schnell gegangen: Bundeskanzler Kern hatte am Dienstagnachmittag offiziell erklärt, Rendi-Wagner, die bereits zuvor als Favoritin für das Amt gegolten hatte, den SPÖ-Gremien als neue Gesundheits- und Frauenministerin vorzuschlagen. Am Mittwochvormittag sprach sich der SPÖ-Vorstand dann bei einer Sitzung im Parlament einstimmig für die 46-Jährige aus. Ihre ursprünglich für nächste Woche geplant gewesene Angelobung wurde kurzerhand vorgelegt.

Video: SPÖ-Vorstand voll des Lobes für Rendi-Wagner

Porträt von Dr. Joy Pamela Rendi-Wagner
Dr. Joy Pamela Rendi-Wagner, bisherige Sektionschefin im Gesundheitsministerium und Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit, ist so wie ihre verstorbene Vorgängerin Ärztin und hat schon eine steile wissenschaftliche Karriere hinter sich. Nach der Promotion an der Medizinischen Universität Wien 1996 machte sie ihre Facharztausbildung in London und arbeitete danach über zehn Jahre am Institut für Tropenmedizin der Medizinischen Uni Wien. 2008 habilitierte sie sich zum Thema Prävention durch Impfschutz.

Danach verbrachte die Mutter von zwei Mädchen einige Jahre in Israel, wo sie als Gastprofessorin an der Universität Tel Aviv wirkte. Ihr Mann Michael Rendi war zu dieser Zeit österreichischer Botschafter in Israel. Nach der Berufung seiner Frau ins Gesundheitsministerium nach Wien kehrte auch er nach Österreich zurück, wo er seit dem Vorjahr als Kabinettschef von SPÖ-Kulturminister Drozda im Bundeskanzleramt tätig ist.

Der damalige Gesundheitsminister Stöger holte Rendi-Wagner 2011 als Leiterin der Sektion III für den Öffentlichen Gesundheitsdienst und medizinische Angelegenheiten sowie als Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit in sein Ressort. In dieser Funktion wurde sie der Öffentlichkeit bald als Krisenmanagerin bekannt. Komplizierte Zusammenhänge stellte sie einfach und auf den Punkt gebracht dar.

Für ihre Arbeit nennt die 46-Jährige "den Teamgeist aller Mitarbeiter" als einen zentralen Faktor, um positive Ergebnisse zu erzielen. Im Gesundheitsministerium sieht sie das koordinierte und abgestimmte Vorgehen aller Systempartner - also Bund, Länder und Sozialversicherung - als eine spannende Herausforderung.

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