Erfolg

Nach Elefanten-Hochzeit unter Top 10

Salzburg
04.03.2017 11:14

Der Bergbahnen-Deal bedarf zwar noch der Zustimmung der Wettbewerbsbehörde, aber die sollte in spätestens drei Monaten vorliegen. Dann ist die neue Unternehmensgruppe mit 52 Millionen Euro Umsatz nicht nur größte Seilbahngesellschaft im Skiverbund Amadé, sondern auch unter den größten Zehn in Österreich.

Die Bergbahnen AG Wagrain und der Raiffeisenverband Salzburg in Gestalt seiner Tochter Fremdenverkehrs GmbH haben die Bergbahnen Flachau GmbH übernommen, die bisher im Eigentum von elf Gesellschaftern stand, von denen das Stift Admont mit 17 Prozent der größte war. Dass dieses das Investment beenden wollte, brachte den Stein ins Rollen.

"Mit dieser Übernahme ist sichergestellt, dass das Unternehmen nicht in ausländische Hände fällt", zeigte sich bei der Präsentation am Freitag auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer begeistert. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die zuständigen Gremien des Raiffeisenverbandes, des Aufsichtsrates der Bergbahnen AG Wagrain und der Bundeswettbewerbsbehörde sollte der Deal spätestens Ende Mai in trockenen Tüchern sein. Wagrain hält dann 74,9 Prozent Anteile, die Fremdenverkehrs GmbH 25,1. Über den Kaufpreis wurde, wie nicht anders zu erwarten, Stillschweigen vereinbart.

"Es liegt im Interesse von Raiffeisen, dass Wagrain die Mehrheit hat", erklärte Raiffeisen-Generaldirektor Dr. Günther Reibersdorfer. Der auch betonte, dass die Wettbewerbsfähigkeit durch konsequente Bewirtschaftung aus einer Hand optimiert werde. "Rivalität gehört der Vergangenheit an."

Die neue Unternehmensgruppe, zu der auch die Seilbahnen in Eben und über eine Mehrheitsbeteiligung Filzmoos gehören, versteht sich mit einem Umsatz von 52 Millionen Euro auch als Leitbetrieb in der Salzburger Sportwelt. 350 Mitarbeiter betreuen 112 Pistenkilometer und 46 Beförderungsanlagen, die jährlich über 15 Millionen Menschen, egal ob Skifahrer im Winter oder Alpintouristen im Sommer, transportieren. 1,8 Millionen Besucher werden pro Jahr im Betriebsgebiet gezählt, 37.000 Gästebetten in den acht Orten der Salzburger Sportwelt (Altenmarkt/ Zauchensee, Flachau, Wagrain, Radstadt, Eben, Filzmoos, Kleinarl, St. Johann/ Alpendorf) lukrieren 4,7 Millionen Nächtigungen.

Zahlen, die auch das Engagement von Raiffeisen Innergebirg und speziell in dieser Region erklären. Reibersdorfer sprach in diesem Zusammenhang von einer regionalpolitischen Verantwortung: "Der neue Leitbetrieb hilft mit, die touristischen Investitionen abzusichern und eine positive Stimmung bei den Hunderten Unternehmern vor Ort zu unterstützen." Was der Landeshauptmann nur unterstreichen kann: "Das Gebirge ist aufs Engste mit dem Tourismus verbunden. Was diesen stärkt, ist auch dem Land höchst willkommen."

Anbindung an Kleinarl
Während der 2014 mit Kosten von 50 bis 60 Millionen Euro präsentierte Plan einer Seilbahn zwischen Flachau und Zauchensee über die Tauernautobahn zurückgestellt ist (Reibersdorfer: "Wir müssen schauen, ob dieses Projekt unter neuen Auspizien weiter verfolgt werden soll, diese Entscheidung hat derzeit keine Priorität"), rückt eine andere regionale Anbindung in den Vordergrund: Das Entwicklungsprojekt Wagrain und Kleinarl zeichnet sich für 2018 ernsthaft ab.

Dazu ist es wohl eine wirtschaftliche Notwendigkeit, in Wagrain selbst zu investieren und die an ihre Grenzen stoßende Zehner-Gondelbahn Flying Mozart auf das Griessenkareck durch eine neue, leistungsfähigere Bahn zu ersetzen.

Harald Hondl, Kronen Zeitung

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