Lifte kämpfen

Drei Krisengebiete in Salzburg

Salzburg
01.03.2017 23:30

Die Großen jubeln, die Kleinen kämpfen. Während in Salzburgs Top-Skigebieten wie Saalbach-Hinterglemm, Flachau, Hochkönig und Zell am See-Kitzsteinhorn heuer wieder sämtliche Rekorde gebrochen werden dürften, gibt es nördlich des Pass Lueg drei wohl bekannte Sorgenkinder.

Im März wird Biland gezogen

Die Skigebiete Postalm, Gaißau-Hintersee und die Zinkenlifte in Hallein haben zwei Dinge gemeinsam: Im Vergleich zu den vergangenen drei schneearmen Jahren liefen Jänner und Februar sensationell, aber Jubel bricht nicht aus. Zweitens: Es sind Schlüsselgebiete mit großem Einzugsbereich, unersetzlich für den Skinachwuchs.

Sorgenkind 1: Die Postalm
Dort werden im März wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Wie berichtet hat sich der neue Besitzer Karl-Heinz Prentner er übernahm die Lifte von Gerhard Gössl mit den Grundstücksbesitzern für diesen Winter auf einen vorläufigen Betrieb geeinigt. "Im März werden wir genau besprechen, wie es weiter gehen soll. Um eine Beschneiung werden wir nicht herum kommen. Aber alles weitere möchte ich den Betroffenen nicht über die Medien ausrichten. Die Stimmung ist zur Zeit gut", betont Prentner und fügt hinzu, dass er mit der Postalm einiges vor hat, alles mit Maß und Ziel "und es muss wirtschaftlich Sinn machen". Mit dem Vorbesitzer Gössl gab es ja enorme Konflikte, was ein dorfähnliches Hotelprojekt mit 2.500 Betten betraf. Die Agrargemeinschaften stellten sich quer, die Gespräche brachen ab. Im letzten Moment einigte man sich mit Prentner auf einen Liftbetrieb. Da die Schneelage heuer gut war, nutzten das viele Skifahrer und Tourengeher, es dürfte unterm Strich kein weiterer Katastrophenwinter werden.

Sorgenkind 2: Die Zinkenlifte
Hallein hat die Universität Innsbruck beauftragt, eine Studie zu erstellen, wie es mit dem stadtnahen Dürrnberg als Freizeitgebiet weiter gehen soll. Bürgermeister Gerhard Anzengruber: "Wir warten die Ergebnisse ab, bis Mai wollen wir die wichtigsten Weichen gestellt haben." Die Ambitionen dürften eher zum Sommer tendieren, da die Rodelbahn mit 50.000 Fahrten gut läuft. "Für Herbst und Winter müssen wir etwas tun, ich meine aber keineswegs zusperren", so Anzengruber. Die jährliche Finanzspritze der Stadt von zirka 800.000 Euro dürfe aber keine Dauerlösung sein.

Sorgenkind 3: Gaißau-Hintersee
Der chinesische Hauptbesitzer hat im Jänner Insolvenz angemeldet, seither läuft es unter der Federführung von Masseverwalter Dr. Wolfgang Hochsteger gut. Auf einen Rekord-Jänner folgten ertragreiche Energieferien in Salzburg und Oberösterreich. Der Schicksalstag ist der 31. März, wenn die über 70 Gläubiger entscheiden, ob sie mit 20 Prozent ihres Geldes zufrieden sind. Eine Zwickmühle: Denn einerseits will man den unzuverlässigen Chinesen los werden, andererseits bräuchte es dann andere Investoren, die sehr viel Geld in die Hand nehmen vor allem für eine Beschneiung.

Melanie Hutter, Kronen Zeitung

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