In ganz Faistenau ist man bestürzt über den tödlichen Unfall, bei dem die erst 17 Jahre alte hübsche und gescheite Johanna R. das Leben verlor. Zudem ist einer der Jugendlichen, der sich bei der örtlichen Feuerwehr engagiert und ebenfalls im Unglücksauto saß, schwer verletzt und liegt im Krankenhaus in Salzburg.
Warum konnten die Jugendlichen so unvernünftig sein? Warum stiegen sie zu einem Betrunkenen ins Auto?
Das fragt man sich derzeit in Faistenau. Denn als ein 17-Jähriger aus Hintersee in der Nacht zum Samstag um 3 Uhr noch schnell nach einer Faschingsparty Zigaretten holen wollte, stiegen zwei weitere Burschen aus Faistenau (beide 17) und die 17-jährige Johanna R. zu ihm in seinen schwarzen Audi Avant, um ihn zu begleiten. Eine fatale Entscheidung.
Führerschein erst seit Wochen
Fakt ist: Der 17-Jährige - der erst seit wenigen Wochen im Besitz eines Führerscheins war und laut Polizei 2,12 Promille hatte - kam auf der Lidaunstraße mitten im Wald in einer Kurve von der Fahrbahn ab.
Sein Audi touchierte einen Baum und stürzte zehn Meter über eine Böschung. Der Lenker und der Beifahrer kamen mit leichten Verletzungen davon. Das auf der Rückbank sitzende Feuerwehr-Mitglied aus Faistenau wurde schwer verletzt. Der Bursche liegt in der Intensivstation.
Und für Johanna R., die rechts hinten saß, gab es keine Rettung mehr. Die Jugendliche - das einzige Kind ihrer Eltern - verstarb noch an der Unfallstelle. Johannas Mutter Christine stammt aus einer bekannten Salzburger Familie, die auch ein Lokal in Schallmoos betreibt.
Dem Lenker drohen jetzt drei Jahre Haft
Dem Fahrer drohen beim Gerichtsprozess bis zu drei Jahre Haft. Er steht noch unter Schock und bereut die Fahrt zutiefst. Der gerichtlich beeidete Kfz-Sachverständige Gerhard Kronreif untersucht das Wrack des Audi Avant geanz genau. Es scheint aber unwahrscheinlich, dass der Wagen einen technischen Defekt hatte. Der Unfall dürfte eher durch zu hohes Tempo in dem dunklen Wald und durch die Alkoholisierung des Lenkers ausgelöst worden sein.
Berührend: Die Freunde von Johanna R. haben an der Unglücksstelle einen Spruch hinterlassen: "Spuren im Sand vergehen. Spuren im Herzen bleiben." Ebenso wurden an der Unfallstelle viele Kerzen aufgestellt und Blumen hingelegt. Ein Ort ist in tiefer Trauer.
Manuela Kappes, Kronen Zeitung
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